Getrockneter Lavendel lässt sich vielseitig einsetzen. Sie können Duftsäckchen für den Kleiderschrank damit befüllen, Seifen oder Badesalz herstellen, Lavendelzucker daraus machen oder Tees damit aufgießen. Damit alle diese Dinge gelingen, müssen Sie Lavendel aber richtig trocknen. Hier erfahren Sie, wie das geht.
Wann sollte der Lavendel geerntet werden?
Nur wenn Lavendel richtig getrocknet wird, entfaltet die Pflanze ihr volles Aroma. Zum richtigen Trocknungsprozess müssen verschiedene Punkte beachtet werden. Zunächst einmal sollten Sie den richtigen Zeitpunkt für die Ernte auswählen und den Lavendel fachgerecht ernten. Als nächstes müssen die Blüten des Lavendels unter den richtigen Umständen getrocknet werden. Erst wenn sie trocken sind, werden sie weiter verarbeitet.
In mediterranen Regionen blüht Lavendel etwas früher als bei uns. Sie müssen also damit rechnen, dass sich die Ernte im Vergleich mit den wärmeren Regionen etwas verzögert. Anhand der Blüten erkennen Sie jedoch ganz einfach, wann der richtige Moment gekommen ist. Dabei ist es wichtig, dass Sie diese nicht erst ernten, wenn sie bereits voll blühen. Lavendel sollte geerntet werden, wenn etwa die Hälfte der Blüten sich geöffnet hat.
Wählen Sie die richtige Sorte aus
Wenn Sie Lavendel kulinarisch verarbeiten möchten, sollten Sie auf die Auswahl der richtigen Sorte achten. Nicht bei allen Lavendelsorten befindet sich der Krautgeschmack in einem harmonischen Gleichgewicht mit den ätherischen Ölen. Manche Lavendelsorten können sogar einen leichten Seifengeschmack mit sich bringen. Nicht ohne Grund trägt Lavendel in manchen Regionen auch den Spitznamen Waschkraut. Für die kulinarische Nutzung eignet sich erfahrungsgemäß der Echte Lavendel am besten.
So ernten Sie die Blüten von der Pflanze
Nehmen Sie eine scharfe Gartenschere oder eine Rundsichel zur Hand. Am besten desinfizieren Sie das Werkzeug bevor Sie es benutzen. Wenn es schmutzig ist, überträgt sich der Schmutz ansonsten auf die Schnittstellen der Pflanze. Das sollten Sie vermeiden. Sie können Alkohol oder Desinfektionsmittel aus dem Gartenfachhandel zur Desinfektion des Werkzeugs nutzen.
Ernten Sie die Triebe im trockenen Zustand. Am besten sollten Sie diese an einem Tag ohne Regen morgens oder gegen Abend von der Pflanze abschneiden. Achten Sie darauf, dass sich möglichst keine Feuchtigkeit vom Gießen auf den Blüten befindet. Dann lässt sich die Ernte besser trocknen. Um die ätherischen Öle zu bewahren, die den aromatischen Duft des Lavendels transportieren, sollten Sie die Ernte unmittelbar nach dem Schneiden richtig trocknen.
Auf diese Weise trocknen Sie die Blüten
Um die Blüten zu trocknen, hängen Sie die abgeschnittenen Triebe des Lavendels mit dem Kopf nach unten auf. Dazu bilden Sie kleine Sträuße, die Sie mit einem Bindfaden zusammenbinden. Diese Sträuße sollten Sie in einem passenden Raum aufhängen. Im Idealfall ist dieser Raum einerseits dunkel und durchlüftet. Sie können den Lavendel gut bei etwa 38°C trocknen.
Unter diesen Umständen trocknet Lavendel gut:
- dunkler Raum
- durchlüftet
- über 30°C
Dunkel sollte der Raum sein, weil das ätherische Öl sich verflüchtigt, wenn es starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird. Wenn Sie den Lavendel in der Wohnung aufhängen, kann die Temperatur jedoch auch von den Bedingungen abweichen. In diesem Fall können Sie einfach etwas improvisieren. Sie können den Lavendel auch gut auf Dachböden oder in einem Gartenhaus trocknen. Es sollte dort allerdings keine zu hohe Luftfeuchtigkeit haben.
So erkennen Sie, dass Lavendel getrocknet ist
Nach etwa vier Tagen ist der Lavendel trocken. Treten Sie einfach an die Bündel heran und berühren Sie diese. Wenn die Blätter unter Ihren Berührungen knistern, haben die Zweige das notwendige Maß an Trockenheit erreicht. Sie können die Sträuße also nun abnehmen und weiterverarbeiten oder die Blüten in einem verschließbaren Glas aufbewahren.
Dafür lassen sich die trockenen Blüten nutzen
Getrockneter Lavendel lässt sich vielseitig verwenden. Sie können die trockenen Blüten von den Zweigen abnehmen und in kleine Säckchen aus Stoff füllen. Die Duftsäckchen verbreiten einen angenehmen Duft in Ihrer Umgebung, der Motten und Stechmücken vertreiben kann. Auch im Badezimmer können Sie diese auslegen und so für einen angenehmen Raumduft sorgen. Mit Hilfe des Lavendels können Sie aber auch Seifen, Badesalz und andere kosmetische Produkte herstellen.
Auch in der Küche lässt sich Lavendel gut nutzen. Sie können mit seiner Hilfe Gerichte der provencalischen Küche bereichern. Zudem lässt sich mit den trockenen Blüten Lavendelzucker herstellen. Dazu füllen Sie eine Schicht Zucker in einen verschließbaren Behälter. Anschließend legen Sie eine Schicht aus Lavendelblüten darauf. Wechseln Sie die Schichten ab, bis der Behälter voll ist. Der Zucker wird das Lavendelaroma aufnehmen und eignet sich dann zum Verfeinern toller Desserts. Aus den Blüten können Sie sich zudem Tees aufgießen.