Die Gespinstmotte am Pfaffenhütchen

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Ein Befall mit der Pfaffenhütchen-Gespinstmotte wird meist erst zu spät entdeckt

Im Frühjahr kann man beim Pfaffenhütchen hin und wieder etwas Außergewöhnliches beobachten: Alle Blätter der Sträucher sind verschwunden, statt dessen ziert die Triebe ein weißes Gespinst wie aus einem Gruselfilm. Was hat es damit auf sich?

Das weiße Gespinst

Hier handelt es sich um Spuren der Pfaffenhütchen-Gespinstmotte, einem sehr kleinen Falter mit dem wissenschaftlichen Namen Yponomeuta irrorella aus der Ordnung der Schmetterlinge. An folgenden Merkmalen kann man ihn erkennen:

  • die Flügelspannweite reicht von 18 bis 24 mm
  • der Kopf sowie die Kopfanhänge sind weiß
  • der Thorax weiß
  • die Schuppen am Flügelgelenk sind weiß mit schwarzen Punkten
  • die Hinterflügel haben eine bräunlichgraue Farbe
  • Beine und Abdomen sind ebenfalls graubraun
  • die Vorderflügel sind auf der Unterseite graubraun, auf der Oberseite sind sie weiß
  • die Oberseite hat drei Reihen schwarzer Punkte

Entwicklung der Motte

Sie legt ihre Eier auf die Baumrinde und bedeckt sie mit einem schnell aushärtendem Sekret. So kommen die Eier schadlos über den Winter. Im Frühjahr schlüpfen winzige Raupen, die sich umgehend an den ersten Blättern sattfressen und schnell wachsen. Die Tiere sind sehr gesellig und spinnen die verwelkten Blätter ein, sodass immer kleine Höhlen entstehen, in denen sie sich zu mehreren aufhalten. So sind sie vor Witterungseinflüssen, aber auch vor Fressfeinden sicher.

Einem starken Raupenbefall fallen alle Blätter des Pfaffenhütchens zum Opfer. Einige Tage vor der Verpuppung stellen die Raupen das Fressen ein. Sobald sich die Raupen verpuppen ( Juni bis Juli ), ist der Spuk vorbei. Bis zum Schlupf dauert es 10 bis 20 Tage. Die Gespinste werden nicht mehr gebraucht und vom Regen abgewaschen. Der Strauch treibt schließlich neu aus, als ob nichts geschehen wäre.

Die fertige Pfaffenhütchen-Gespinstmotte fliegt dann von Juli bis August und sucht einen oder mehrere Partner. Die Tiere begatten sich und die Weibchen legen ihre Eipakete wieder am selben oder an einem benachbarten Pfaffenhütchen ab. So beginnt der Kreislauf von vorn.

Die Bekämpfung der Gespinstmotte

Das Pfaffenhütchen erleidet meist keinen großen Schaden von einem Befall mit Gespinstmotten. Daher werden die Schädlinge in der Regel zu spät entdeckt, nämlich erst dann, wenn die Sträucher mit dem weißen Gespinst bedeckt sind. Das Besprühen mit einem Pflanzenschutzmittel ist in diesem Stadium zwecklos, da die Flüssigkeit vom Gespinst abperlt und das Gift nicht bis zu den Raupen vordringt. Werden die Gelege vor dem Schlüpfen der Raupen entdeckt, kann mit Präparaten auf der Basis von Bacillus thuringiensis (nicht bienengefährlich) gearbeitet werden.

Am besten ist es, die Sträucher vor dem Winter zu untersuchen und die Eigelege manuell abzukratzen. Im Frühjahr werden die ersten welken Blattspitzen abgeschnitten und im Restmüll entsorgt, um eine Ausbreitung zu vermeiden. Sobald die ersten Gespinste auftreten, werden auch diese großzügig herausgeschnitten und entsorgt.