Raupen am Pfaffenhütchen

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Raupen am Pfaffenhütchen kommen meist von der Pfaffenhütchen-Gespinstmotte

Pfaffenhütchen sind beliebte Großsträucher, die in Grünanlagen durch attraktive Früchte und rote Herbstfärbung alle Blicke auf sich ziehen. Im Garten werden Pfaffenhütchenhecken gepflanzt, die etwas kleiner bleiben. Im Frühjahr erlebt man allerdings häufig eine Überraschung.

Raupenbefall am Pfaffenhütchen

Während des Frühlings werden häufig unterschiedliche Sträucher von einem bestimmten Schädling eingesponnen. Auch das Pfaffenhütchen ist dann mit weißen Spinnfäden bedeckt und hat alle frischen Blätter verloren. Nach einigen Wochen kommt es zu einem zweiten Blattaustrieb, der sich normal entwickelt.

Ein ungewöhnliches Gespinst

Ein unscheinbarer Nachtfalter vermehrt sich immer häufiger besonders stark. Gründe dafür sind:

  • milde Winter
  • trockenes und warmes Frühjahr
  • Klimawandel
  • keine Frostperioden im Winter

Der robuste Nachtfalter ist die Gespinstmotte, in diesem Fall die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte. Auch an anderen Bäumen kommen Gespinstmotten vor, die beispielsweise an Obstbäumen für einen starken Ernteverlust sorgen können. Das Pfaffenhütchen übersteht den Befall jedoch problemlos, auch wenn es von den Raupen komplett kahl gefressen wird.

Entwicklung der Gespinstmotte

Die erwachsenen Motten fliegen im Juli und August, sie paaren sich und legen ihre Eier an die Zweige des Pfaffenhütchens. Die Eiraupen bohren sich unter die Baumrinde und überwintern. Im Frühling fressen sie zunächst die endständigen Blätter und beginnen dann mit dem Bau eines Gespinstes. Die Raupen leben darin gesellig erweitern es stetig. Schließlich ist der gesamte Baum eingesponnen und alle Blätter verzehrt.

Etwa im Juni hören die Raupen auf zu fressen und verpuppen sich. Die fertigen Motten schlüpfen nach etwa 20 Tagen und der Kreislauf beginnt von Neuem. Das Pfaffenhütchen schlägt zum zweiten Mal aus und entwickelt sich ohne Schaden zu nehmen.

Vorbeugung und Bekämpfung

Wenn sich die Gespinstmotte einmal am Strauch etabliert hat, wird sie immer wieder auftreten. Am besten ist es, man untersucht seine Sträucher im Spätherbst auf Eigelege und kratzt diese ab. Im Frühjahr werden eingerollte Blattspitzen abgeschnitten und im Restmüll entsorgt, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Treten die ersten Gespinste auf, werden sie auf die gleiche Weise entfernt und entsorgt.

Eine Bekämpfung der Raupen mit Chemikalien ist erfolglos, da das Sprühmittel von den Gespinsten abperlt und die Raupen darin nicht erreicht. Bevor die Zweige eingesponnen werden, können bienenverträgliche Mittel eingesetzt werden.