Die bei vielen Gartenbesitzern beliebte Stechpalme hat einen höchst dekorativen Wert als Solitärpflanze oder als immergrüne Hecke. Allerdings sollte man im Umgang mit ihr Vorsicht walten lassen, da alle Pflanzenteile giftig sind.
Das Gift der Stechpalme
Beeren sowie Blätter des Ilex sind hochgiftig. Die Gefahr, dass die stacheligen Blätter von Kindern gegessen werden ist relativ gering, jedoch verlocken die roten Beeren im Herbst um so mehr. Auch kleinere Haustiere dürfen auf keinen Fall davon fressen. Schon zwei oder drei Beeren können für sie tödlich sein.
Um welches Gift handelt es sich?
Die Stechpalme enthält unterschiedliche Gifte. In den Früchten findet man Triterpene, in den Blättern Saponine. Beide Stoffe sind für den Menschen hochtoxisch. Einige weitere Chemikalien machen den tödlichen Cocktail komplett:
- Ilicin, ein giftiger Bitterstoff
- Menisdaurin, welches die Magenschleimhaut angreift
- Rutin, ein sekundärer Pflanzenfarbstoff
- Urolsäure, dient als Hilfsmittel in der Lebensmittelindustrie
Vergiftungserscheinungen durch den Ilex
Bereits beim Verzehr von zwei roten Beeren können nach kurzer Zeit die ersten Vergiftungserscheinungen auftreten, wie beispielsweise
- Übelkeit und Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Müdigkeit
- Lähmungen
- Herzrhythmusstörungen
- Nierenschäden
Haben Haustiere von den Beeren gefressen, treten Veränderungen im Verhalten auf. Hunde und Katzen schütteln nach dem Verzehr übermäßig den Kopf und sabbern stark. Haben sie an Blättern geknabbert, können die Mundschleimhäute oder das Maul selbst verletzt sein. In jedem Fall sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, der wahrscheinlich eine Magenentleerung vornimmt.
Sofortige Gegenmaßnahmen
Wurden nur wenige Beeren verzehrt (bis zu fünf) sollte sofort reichlich Flüssigkeit verabreicht werden. Eventuell wird ein Arzt zu Rate gezogen. Sind mehr Beeren (etwa 10 Stück) gegessen worden, gibt die Giftinformationszentrale weitere Auskunft, ein Arzt sollte umgehend aufgesucht werden. Möglicherweise muss eine Magenentleerung durchgeführt werden.
Bei 20 bis 30 Stück wird es lebensbedrohlich.
Spielen kleine Kinder im Garten, sollten im Herbst zur Sicherheit die Beeren von den Zweigen abgestreift werden.