Tulpen sind bekanntlich Frühlingsblumen, die etwa ab Ende März mit der Blüte beginnen. Wer sich jedoch schon vorher Frühlingsstimmung ins Haus holen möchte, muss die Natur austricksen und Tulpenzwiebeln vortreiben.
Tulpenzwiebeln vorziehen
Tulpenzwiebeln kommen normalerweise im kühlen Herbst in die Erde, damit sie einem längeren Kältereiz ausgesetzt sind. Ohne die Kälte treiben die Zwiebeln nicht oder nur schlecht aus. Sollen Tulpen bereits mitten im Winter, etwa zu Weihnachten, blühen, muss man ihnen die kalte Jahreszeit vorgaukeln. Dafür gibt es folgende Möglichkeiten:
- bereits im Oktober/November eine Kältebehandlung starten
- Tulpenzwiebeln mit etwas Sand in eine Plastiktüte geben
- Tüte ins Gemüsefach des Kühlschranks legen
- die Temperatur sollte etwa um 8 Grad betragen
- die Zwiebeln bleiben 8 bis 16 Wochen in der Kühlung
Tulpenzwiebeln im Kühlschrank sind nicht jedermanns Sache. Als Alternative dazu können die Zwiebeln auch in einer Kiste mit Sand oder Torf im Keller gelagert werden. Voraussetzung ist jedoch das Temperaturniveau zwischen 0 und 8 Grad.
Tulpenzwiebeln im Glas vortreiben
Besonders spannend gestaltet sich die Tulpentreiberei im Glas. Dafür benötigt man allerdings stratifizierte Zwiebeln, das heißt, dass diese eine Kältebehandlung erhalten haben und ein spezielles Tulpenglas. Diese Glas ähnelt einer Sanduhr, hat also ein verdicktes Unterteil und oben eine kleine Schale, in der die Tulpenzwiebel platziert wird. Man füllt den Vasenbauch mit Wasser und setzt die Zwiebel in die obere Schale. Zwischen Zwiebel und Wasseroberfläche liegen ca. 5 mm Platz. An einem warmen Standort verdunstet die Feuchtigkeit und bringt die Tulpenzwiebel dazu Wurzeln auszubilden. Der Austrieb lässt dann nicht mehr lange auf sich warten. Wichtig ist, dass stets Wasser aufgefüllt wird.
Tulpenzwiebeln in der Erde vortreiben
Tulpenzwiebeln, die bereits mit Kälte behandelt wurden, können auch in der Erde vorgezogen werden. Man füllt geeignete Töpfe (mit Tonscherbe über dem Abzugsloch als Drainage) mit einer Mischung aus normaler Blumenerde und Sand. Der Topf sollte zweimal tiefer sein, als die Zwiebel groß ist. Man setzt diese mit der Spitze nach oben in den Pflanzbehälter. Die Spitze darf bis zum oberen Rand des Topfes reichen. Nun wird mit Erde aufgefüllt und angegossen. Der ideale Platz für den Pflanztopf liegt am warmen und hellen Fenster. Bereits nach spätestens zehn Tagen sollte ein Austrieb erfolgt sein.
