In ihrer Schönheit stehen wild wachsende Blumen den für Insekten häufig wenig nutzbringenden Kulturpflanzen in nichts nach. Wir stellen Ihnen die neun beliebtesten Wiesenblumen vor und verraten Ihnen unseren Geheimtipp.
1. Schlüsselblume, Wiesenprimel (Primula veris)
Die fröhlich gelben Röhrenblüten der Schlüsselblume zeigen sich mancherorts schon im Februar. Das Primelgewächs ist auf Wiesen, an Waldrändern und unter lichten Gehölzen zu finden. Die Echte Schlüsselblume können Sie durch die orangen Flecken am Schlund jeder Blüte einfach von anderen Arten unterscheiden. Die Blätter stehen in einer grundständigen Rosette. Sie sind etwas wellig, weich, behaart und grob gezähnt. Die beliebten Wiesenblumen werden 15 bis 25 Zentimeter hoch.
2. Kamille (Matricaria chamomilla)
Die Echte Kamille ist eine wertvolle Heilpflanze, die als krautige, locker wachsende Staude gedeiht. Charakteristisch ist der apfelartige Geruch, der beim Zerreiben von den Pflanzenteilen ausgeht. Sie erkennen die Echte Kamille am aufgewölbten Blütenboden, auf dem viele leuchtend gelbe Röhrenblüten sitzen. Diese werden von einem Kranz weißer Blütenblätter umgeben, die nach der Befruchtung durch Insekten leicht nach unten hängen.
3. Kornblume (Centaurea cyanus)
Das unverwechselbare Blau der Kornblumen prägte früher ganze Landstriche. Die zur Gattung der Flockenblumen zählende Wiesenblume bildet runde, flache Blüten, die von sterilen Röhrenblüten umgeben sind. Sie stehen auf langen Stielen, an denen sich schmale, lanzettliche Blätter befinden. Während der gesamten Blütezeit von Juni bis Oktober ziehen die tiefblauen Blumen zahlreiche Bienen und Schmetterlinge an, die sich am Nektar laben.
4. Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
Margeritenblüten gehören zu einer bunten Blumenwiese einfach dazu. Sie bestehen aus über 200 leuchtend gelben Röhrenblüten, die den Mittelpunkt des Blütenköpfchens bilden. Diese werden umgeben von den weithin strahlenden, weißen Zungenblüten. Die Blütenköpfe werden von einem zwischen 50 und 100 Zentimeter langen Stiel getragen, der aus einer Blattrosette wächst. Der robuste Korbblütler bevorzugt stickstoffarme, gut durchlässige Böden sowie einen vollsonnigen Standort.
5. Wiesen-Glockenblume (Campanula patula)
Diese licht- und wärmeliebende Wiesenblume blüht von Mai bis August. Die zarten, violett-blauen Glockenblüten verfügen über fünf Kronzipfel. Sie stehen bei trockenem Wetter aufrecht und wenden sich stets der Sonne zu. Bei Regen und in der Nacht hängen sie herab. Dadurch wird der Blütenstaub bestens vor Feuchtigkeit geschützt. Die nektarreichen Blüten der Glockenblume werden ununterbrochen von Bienen und Schmetterlingen umschwärmt.
6. Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
Der Spitzwegerich zählt wegen seiner heilenden Wirkung zu den beliebtesten Wiesenblumen. Sie erkennen ihn an den schmalen, lanzettlichen Blättern, die von fünf Längsnerven durchzogen werden. Diese stehen in einer lockeren Rosette, aus der sich der Stiel mit der walzenförmigen Blütenähre erhebt. Sie ist eher unscheinbar braun gefärbt. Für viele gefährdete Schmetterlinge ist der Spitzwegerich die bedeutendste Raupenfutterpflanze.
7. Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
Die Besonderheit der Herbstzeitlose ist, dass sich Blüten und Blätter niemals gleichzeitig zeigen. Je nach Standort bilden diese Wiesenblumen zwischen August und Oktober zartlilafarbene Blütenkelche, die mittels eines Blütenrohrs mit der Zwiebel verbunden sind. Erst im nächsten Frühjahr wachsen die lanzettlichen Blätter, die eine Länge von 25 Zentimeter erreichen können. Vorsicht ist geboten, da diese leicht mit Bärlauchblättern verwechselt werden können. Die Herbstzeitlose ist stark giftig und darf keinesfalls verzehrt werden!
8. Schafgarbe (Achillea millefolium)
Die Schafgarbe gedeiht vorwiegend auf trockenen Wiesen und an Wegrändern. Sie erkennen diese beliebte Wildblume an den weiß bis rosafarbenen Trugdolden, die auf einem harten, leicht behaarten Stängel sitzen. Die Schafgarbe bildet eine Blattrosette aus wechselseitig gefiederten, sehr feinen Blättern. Der Duft der Pflanze ist angenehm aromatisch herb. Schafgarbe ist eine wichtige Bienenpflanze, die während der Blüte ununterbrochen von Insekten umschwärmt wird.
9. Löwenzahn, Butterblume, Pusteblume (Taraxacum officinale)
Dem Reiz des gelben Blütenmeeres, in das der Löwenzahn viele Wiesen im Frühjahr verwandelt, kann sich wohl niemand entziehen. Die Korbblüten dieser Wiesenblume bestehen aus circa 200 einzelnen Zungenblüten. Nach dem Abblühen verwandeln sie sich in kleine Schirmchen, an deren unterem Ende die Samen sitzen. Durch den Wind werden diese davongetragen und sorgen für die weite Verbreitung des Löwenzahns.
Geheimtipp: Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
Von Juni bis Oktober zeigen sich die attraktiv aussehenden, buchtig-fiederspaltigen Blütenköpfchen der Flockenblume. Diese haben eine Größe von etwa drei Zentimeter. Sie bestehen aus 60 bis 100 einzelnen Röhrenblüten, von denen jene am Rand stark vergrößert und steril sind. Da sie sehr viel Nektar enthält und bis weit in den Herbst hinein blüht, zählt die Wiesen-Flockenblume zu den für Insekten ausgesprochen wertvollen Nahrungsquellen.
Häufig gestellte Fragen
Welches sind die beliebtesten Wiesenblumen?
Zu den beliebtesten Wiesenblumen zählen unter anderem Kornblume, Glockenblume und Löwenzahn. Die Beschreibung aller Pflanzen finden Sie in unserer Übersicht.
Warum sind Wiesenblumen für Insekten so wertvoll?
Wildblumen blühen zwar nicht so üppig wie viele Zuchtvarianten, bieten jedoch reichlich Nektar und Blütenpollen. Zudem sind die Blüten so geformt, dass die Insekten problemlos an die Nahrung kommen können.