Sie fragen sich, welche Blumen wild auf Wiesen, an Wegrändern oder auf Lichtungen wachsen? Wir stellen Ihnen die neun beliebtesten Wildblumen vor und verraten Ihnen unseren Geheimtipp.
1. Wilde Malve, Große Käsepappel, Rosspappel (Malva sylvestris)
Diese ursprünglich aus Südeuropa stammende Staude wächst wild auch in Deutschland auf vielen Äckern und Wiesen. Von Mai bis in den September hinein bildet sie fünfzählige, violett-rosa gefärbte Blüten. Nach der Bestäubung bilden sich aus diesen Samenstände, deren Aussehen an kleine Käselaibe erinnert. Die alte Heilpflanze lässt sich anhand der beiderseits behaarten, am Rand gekerbten, bis zu fünf Zentimeter langen Blätter zweifelsfrei identifizieren. Sie enthält viele Gerb- und Schleimstoffe, die bei Erkältungskrankheiten lindernd wirken.
2. Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
Mit einer Höhe von bis zu 100 Zentimeter gehört diese Blume zu den größeren Wildstauden. Sie bildet verzweigte Triebe, an deren Ende sich die violetten Blütenkörbchen befinden. Diese sind locker aufgebaut und bestehen aus 60 bis 100 Röhrenblüten. Die lange Blütezeit bis in den Herbst hinein macht die Flockenblume zu einer bedeutenden Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge. Sie gedeiht vorwiegend auf Halbtrockenrasen, Wiesen und Weiden.
3. Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus)
Wegen ihrer gesunden Bitterstoffe wurde diese Wildblume zur Heilpflanze des Jahres 2020 gekürt. Ab Juli blüht die Wegwarte viele Wochen leuchtend hellblau. Die weithin sichtbaren Blütenkörbe dieser ausgesprochen hübschen Pflanze bestehen aus einem Strahlenblütenkranz, dessen Blütenblätter am oberen Rand gezackt sind. Die Blütenstände öffnen sich am Morgen und dies jeweils nur für einen einzigen Tag. Am nächsten Vormittag erblühen dann neue Knospen. In der freien Natur gedeiht die Wegwarte häufig gemeinsam mit anderen Wildblumen an Wegrändern, vereint zu sogenannten Saumbiotopen.
4. Natternkopf (Echium vulgare)
Im ersten Jahr treibt der Natternkopf nur eine Blattrosette aus schmalen, lanzettlichen Blättern, die mit steifen Haaren besetzt sind. Im Zweiten Jahr entwickelt sich aus dieser ein bis zu 80 Zentimeter hoher Stiel, dem zahlreiche Einzelblüten entspringen. Diese sind anfangs violett oder rosa gefärbt und nehmen später einen intensiven Blauton an. Ihre ungewöhnliche Form mit den herausragenden Staubgefäßen erinnert an den Kopf einer Natter und verhalf der hübschen Wildblume zu ihrem Namen. Da der Natternkopf eine wertvolle Trachtpflanze ist, sind diese Samen in vielen Wildblumenmischungen enthalten.
5. Orangerotes Habichtskraut (Hieracium aurantiacum)
Diese mehrjährige Staude erreicht maximale Wuchshöhen von einem halben Meter. Das Habichtskraut wächst straff aufrecht und verzweigt sich erst im oberen Viertel. Die Pflanzenstängel sind mit feinen Drüsenhaaren besetzt. An den Spitzen der Triebe bilden sich ab Juni die auffällig orangerot gefärbten Blüten, die in rispenförmigen Dolden sitzen. Sie werden bevorzugt von Schmetterlingen besucht, die eine ähnliche Farbgebung haben. Die Laubblätter des Habichtskrauts sind essbar. Sie sind elliptisch geformt, zart behaart und erreichen eine Länge von bis zu zwanzig Zentimeter.
6. Wilde Möhre (Daucus carota)
Bei dieser Wildblume, die sehr hübsche weiße, vielstrahlige Blütendolden bildet, handelt es sich um die Urform der Karotte. Damit sie von vielen Insekten angeflogen wird, bedient sich die Wilde Möhre eines Tricks: Inmitten der zahlreichen hellen Blüten befindet sich eine lila bis schwarz gefärbte Blüte, welche den Tieren signalisiert: Hier gibt es besonders viel Nahrung. Nach dem Abblühen rollt sich die Dolde wie ein Vogelnest zusammen und ist dadurch zweifelsfrei vom giftigen Schierling zu unterscheiden.
7. Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
Diese einheimische Wildblume ist weit verbreitet und wegen ihrer hübschen Blüten ausgesprochen beliebt. Hornklee wächst polsterartig und erreicht selten eine Höhe von mehr als zehn Zentimeter. Er bildet fünfteilige Blätter und leuchtend gelbe Schmetterlingsblüten, die an doldigen Blütenständen sitzen. Die Blütezeit beginnt im Mai und reicht bis in den September hinein. Hornklee ist wegen seines Nektarreichtums und der Blütenform bei vielen tag- und nachtaktiven Schmetterlingen sehr gefragt.
Geheimtipp: Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris)
Diese Wildblume aus der Familie der Hahnenfußgewächse wird auch gerne in naturnahen Gärten kultiviert. Charakteristisch sind die grundständigen Blätter mit der doppelt dreiteiligen Blattspreite, die an langen Stielen sitzen. Die glockenförmigen Einzelblüten, die intensiv violett gefärbt sind und an der Blattunterseite markante Sporne aufweisen, befinden sich am Ende der Triebe. Da die Akelei viel Nektar bildet, lassen sich an dieser Wildblume nahezu ununterbrochen Bienen und Hummeln beobachten, die sich ins Innere der Blüten zwängen.
Häufig gestellte Fragen
Welches sind die beliebtesten Wildblumen?
Zu den beliebtesten Wildblumen zählen unter anderem Flockenblume, Natternkopf und Habichtskraut. Die Beschreibung aller Pflanzen finden Sie in unserer Übersicht.
Was sind Wildblumen?
„Wildblume“ ist keine botanische Bezeichnung, sondern ein umgangssprachlicher Ausdruck für nicht kultivierte Blumen. Diese gedeihen in der freien Natur, beispielsweise auf Wiesen oder an Wegrändern.