Liebhaber von Petunien haben sicherlich auch bereits das attraktive Zauberglöckchen (bot. Calibrachoa) kennen gelernt. Die schöne, hängend wachsende Balkon- und Terrassenpflanze ist tatsächlich mit den Petunien verwandt, sie verträgt Wind und Regen, ist jedoch nicht winterhart.
Wissenswertes über das Zauberglöckchen
Das Zauberglöckchen hat seine Heimat im warmen Brasilien. Auch in unseren Breiten kann die attraktive Sommerpflanze an einem sonnigen und warmen Standort gut kultiviert werden. Sie beeindruckt mit einer Fülle von farbigen Blüten, die allerdings etwas kleiner ausfallen, als bei der Petunie. Dafür ist die Farbpalette um so vielfältiger.
Aufgrund der südamerikanischen Herkunft findet man beim Zauberglöckchen eine ausgeprägte Empfindlichkeit gegenüber Frost.
Die Pflanze kann unsere kalten Winter nicht draußen überstehen und wird daher meist nur einjährig kultiviert. Im nächsten Frühjahr wird auf der Fensterbank wieder eine neue Generation Zauberglöckchen vorgezogen. Nach den Eisheiligen kann man die Jungpflanzen in Balkonkästen oder in Kübeln auf der Terrasse auspflanzen.
Zauberglöckchen überwintern
Wer sich gerne auf ein Experiment einlässt, kann versuchen, seine Zauberglöckchen zu überwintern. Wichtig ist in jedem Fall, dass ein frostfreier Raum für die Überwinterung ausgesucht wird. Geeignet ist beispielsweise ein Wintergarten. Bei den Vorbereitungen für die Überwinterung geht man wie folgt vor:
- die langen Ranken des Zauberglöckchens im Herbst auf 10 cm zurückschneiden
- Pflanze in ein helles Winterquartier stellen
- die Temperaturen sind ideal bei 10 bis 12 Grad
- Zauberglöckchen hin und wieder mit Regenwasser gießen, der Wurzelballen darf nicht austrocknen
- Pflanze nicht düngen
- regelmäßig auf Schädlinge (Blattläuse, weiße Fliegen) kontrollieren
- gegen Ende April Calibrachoa in frische Erde setzen
- Pflanze stundenweise an die Sonne gewöhnen
- nach den Eisheiligen ins Freie stellen
Zauberglöckchen einfach vermehren
Die Pflanze lässt sich problemlos durch Aussäen oder durch Stecklinge vermehren. Bereits ab Januar kann auf der Fensterbank gekaufter oder selber gesammelter Samen unter Folie ausgesät werden. Da Calibrachoa ein leicht saures Substrat vorzieht, verwendet man am besten Rhododendron-Erde zur Anzucht.
Es ist auch möglich, während des Sommers von nicht blühenden Trieben Stecklinge zu schneiden. Diese steckt man ebenfalls in leicht saure, magere Anzucht- oder Rhododendronerde und hält sie feucht. Die Stecklinge wurzeln an und können dann in Kästen oder Kübeln ausgepflanzt werden.