Als immergrüne Pflanze sorgt die Agave ganzjährig für einen schönen Hingucker durch ihre prachtvolle Blattrosette. Dieses Blattwerk zurückzuschneiden, um für eine Begrenzung des Pflanzenwachstums zu sorgen, ist bei der Sukkulente extrem kontraproduktiv.
Kein Rückschnitt als Pflegemaßnahme
Gemäß des Mottos „Weniger ist mehr.“ gilt auch bei der pflegeleichten Agave eher ein bewundernder Abstand zur Pflanze als eine Überpflegung. So beschränkt sich die Pflege der Sukkulente auf die geeignete Wahl eines sonnigen Standorts und eine geringe Wasserzufuhr. Viele Besitzer von Agaven wollen die breitwachsende Pflanze zurückschneiden, um sie optimal zu pflegen und in ihrer Entwicklung zu unterstützen: Während sich allerdings ein periodischer Rückschnitt bei den meisten Pflanzengattungen als wachstumsstimulierend auswirkt, bewirkt ein Zurückschneiden bei der Agave das Gegenteil.
Denn die fleischigen, wasserspeichernden Blätter bilden nach einem Rückschnitt große, offene Wundflächen an den jeweiligen Schnittstellen. Durch diese können probemlos Krankheitserreger und auch Schädlinge in den Organismus der Pflanze eindringen und sich dort rasant vermehren. Dies gefährdet die Gesundheit der Agave. Möchten Sie also eine Pflanze, die in ihrem Größenwachstum begrenzt ist, sollten Sie beim Kauf direkt zu kompakt wachsenden Agavenarten greifen.
Ausnnahmefälle für einen Rückschnitt der Blätter
Es gibt drei Notfallsituationen, in denen Sie (einzelne) Blätter der Agavenrosette zurückschneiden sollten. Achten Sie bei allen Situationen darauf, dass Sie ein scharfes, unbeschmutztes Messer verwenden und die Pflanze ausschließlich an den notwendigen Stellen beschneiden. Ein Rückschnitt eignet sich bei:
- offensichtlich erkrankten (also z.B. weißlichen, verfaulten, zerfressenen) Blättern
- durch ausgetrocknete und gelblich verfärbte Blätter
- versehentlicher massiver Verletzung eines Blattes
Alternativen für das Beseitigen des Stachels
Neben dem Rückschnitt von Blättern zur Wachstumsbegrenzung neigen viele Menschen dazu, den Stachel an der Spitze eines jeden Blattes von der Agave zu entfernen. Dieser kann mitunter zu großen Verletzungen führen, da er spitz zulaufend und hart beschaffen ist. Dennoch gefährdet es die Pflanzenvitalität der Agave, wenn sie an ihrer Blattspitze verletzt wird. Zudem hinterlässt das Abschneiden des Stachels unschöne Narben an der Pflanze, was für ein Einbußen der Optik des Blattwerks sorgt.
Um einen Kompromiss zwischen Ihrer eigenen Gesundheit und der Gesundheit der Agave zu schaffen, sollten Sie als Alternative die Stacheln der Agave eher mit weichen Materialien wie zum Beispiel Weinkorken oder eine biologische Knetmasse versehen.
