Die korrekte Überwinterung von Agaven – winterfeste und frost-sensible Arten

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Nicht alle Agavenarten sind frostempfindlich

Die Agave ist eine licht- und wärmeliebende Sukkulente. Aus diesem Grund mag die exotische Pflanze Schatten, Kälte und Nässe nicht besonders. Dennoch unterteilt sich die Wüstenbewohnerin in winterharte und nicht-winterharte Arten, die jeweils unterschiedliche Bedürfnisse im Überwintern verfolgen.

Winterharte Agavenarten und ihre Überwinterung

Einige wenige Agavenarten gelten als winterfest, vertragen Frost und können problemlos im Freiland alle Jahreszeiten verbringen. Das bedeutet, dass sie in den milden Regionen Deutschlands (z.B. in den Weinbaugebieten) draußen überwintern können. Zu diesen Exemplaren zählen unter anderem sehr populäre und beliebte Unterarten:

  • Agave inaequidens: Überwinterung im Freiland bis -20°C
  • Agave parryi (auch oft als „Mescal-Agave“ bezeichnet): Überwinterung im Freiland bis -20° C
  • Agave utahensis: Überwinterung im Freiland bis -20° C
  • Agave americana (als besonders große Agavenart): Überwinterung im Freiland bis -10° C

Schutz vor Regen und Staunässe

Auch wenn die winterfesten Agavenarten im Freien überwintern können, benötigen sie sowohl von oben als auch von unten einen angemessenen Schutz vor Nässe. Denn die empfindliche Blattrosette der Agave kann ebenso schnell beginnen zu faulen, wie das Wurzelwerk im Erdreich. Als Regenschutz dient eine herkömmlliche Überdachung, z.B. in Form eines Terrassen- oder Garagendachs.

Zum Schutz vor Staunässe sollten Sie um die Agave herum eine Drainage-Schicht (aus grobem Kies oder Tonscherben) legen. Zudem ist es ratsam, die Wüstenpflanze schräg in den Erdboden zu pflanzen: So kann das Wasser gut abfließen und sich nicht am Blattansatz festsetzen. Für einen zusätzlichen Feuchtigskeitsschutz können Sie die Agave zusätzlich mit einer Schicht Reisig abgedeckt werden.

Nicht-winterharte Agavenarten und ihre Überwinterung

Die frostsensiblen Agaven haben ein empfindlicheres Blattwerk, welches bei Temperaturen unter 0° C beschädigt werden würde. Dabei handelt es sich um die Mehrzahl der Arten der schönen Wüstenpflanze: Sie alle benötigen in den kalten Wintermonaten ein Winterquatier, in welchem sie überwintern können. Hier sind die Sonnenanbeterinnen vor den zu nassen und kalten Verhältnissen geschützt. Dennoch sollte das Winterquatier zwar hell, aber nicht zu warm sein, da das Größenwachstum der Pflanze in den Wintermonaten ausgesetzt werden sollte.

Die richtigen Licht- und Temperamenturverhältnisse

Ausschlaggebend für die Überwinterung im Winterquatier ist das passende Zusammenspiel von Licht und Temperamentur: Wenn die Räumlichkeit Temperamenturen zwischen 5° und 10° C aufweisen, reicht eine schwache Tageslichtquelle. Verfügt der Raum (z.B. als beheizter Wintergarten) über eine höhere Temperatur, dann sollten Sie zusätzlich zum Tageslicht im Winter eine Pflanzenlampe hinzufügen. Neben dem Wintergarten eignen sich kühle, trockene Kellerräume, halbschattige Treppenhäuser oder Dachböden als optimal Winterquatiere.

Ist die kalte Jahreszeit vorbei, kann die Agave im Frühjahr umgetopft und wieder ins Freie geschafft werden. Während der Überwinterungszeit – welche gewöhnlich von November bis April andauert – benötigt die Agave kein Gießwasser, da ihr die in den Blättern gespeicherte Feuchtigkeit genügt. Vor dem erneuten Auswintern sollten Sie die Blattrosette Ihrer Agave allerdings gegebenenfalls von Staubpartikeln befreien.