Agaven und Frost: Was es zu beachten gibt

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Einige Agavenarten können Frost gut ab

Die wärme- und lichtliebende Agave ist nicht gerade geschaffen für das nass-kalte Klima, welches deutsche Winter mit sich bringen. Dennoch gibt es einige Agavenarten, die besser mit Frost und niedrigen Temperaturen auskommen als andere. Doch auch sie benötigen für ein optimales Gedeihen einen speziellen Frostschutz.

Winterharte Agaven: Sie trotzen jedem Frost

Frost- oder winterharte Agaven stammen aus mittelamerikanischen Gebieten, in denen sie stärkerem Forst ausgesetzt sind und dadurch eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegenüber Kälte entwickelten. So wächst zum Beispiel die Mescal-Agave, welche den botanischen Namen „Agave parryi“ trägt, in Wüstenregionen mit beträchtlichen Temperaturschwankungen. Während sie dort tagsüber extrem hohen Temperaturen ausgesetzt ist, muss sie nachts mit Minusgraden im zweistelligen Bereich rechnen. Dadurch entwickelte diese Art eine ebenso frostverträgliche Härte wie die großdornige Agave (botanisch „Agave inaequidens“), welche in den Gebirgsregionen Mexikos beheimatet ist.

Weitere frostharte Agaven sind z.B.:

  • Agave chrysantha
  • Agave havardiana
  • Agave inaequidens
  • Agave lechuguilla
  • Agave megalacantha
  • Agave uthahensis

Frostschutzmaßnahmen für Agaven: Feuchtigkeit

In der mexikanischen Heimat vieler Agavenarten ertragen die Sukkulenten die frostigen Temperaturen, indem sie ihren Wasseranteil in den Blättern deutlich reduzieren. Dadurch bleibt ein großer Anteil an Glucose in der Blattstruktur übrig, welcher die Rosette wiederum vor dem Einfrieren schützt. Auch in Deutschland muss die Agave vor einer zu großen Menge an Feuchtigkit während frostiger Temperaturen geschützt werden:

Sind die Blätter der Agave erst einmal eingefroren, ist ihre Zellstruktur zerstört und der Frost hinterlässt matschiges, totes Gewebe an der Pflanze. Auch die Staunässe von unten sorgt gleichermaßen dafür, dass das empfindliche Wurzelwerk der exotischen Agave zunächst anfault und schließlich abstirbt. Um dies zu verhindern, sollten selbst frostharte Agaven zum Überwintern im Freiland mit speziellen Frost- und vor allem Nässeschutzmaßnahmen (i.d.R. Drainagen, eine Überdachung und grobkörniges Substrat für einen schnellen Wasserabfluss) versehen werden.

Frostschutzmaßnahmen für Agaven: Kälte

Vor allem bei andauernden Minusgraden sollten auch frostharte Agaven mit einem Kälteschutz versehen werden, um Schädigungen an ihrem Blatt- und Wurzelwerk vorzubeugen. Daher sollten Sie den Kübel bzw. Topf mit der Agave im Winter möglichst nah an die Haus- bzw. Schuppenwand platzieren und ihn auf eine Unterlage aus Styropor oder Holz legen. Zusätzlich ist es sinnvoll, das Pflanzgefäß mit einem Frostschutzvlies oder Leinen bzw. Jutestoff zu umwickeln. Für einen optimalen Kälteschutz sorgen Sie außerdem, wenn Sie zusätzlich die Agave mit einer dünnen Schicht Reisig überdecken.