Der Ahorn ist ein „flexibler“ Flachwurzler

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Die meisten Ahornsorten bilden flache Wurzeln

Ein großer Baum, zu dem jeder Ahorn mit den Jahren wird, muss sich gut mit dem Boden verankern. Dennoch ist im Zusammenhang mit seinem Wurzelwerk häufig von einem Flachwurzler die Rede. Doch sind Wurzeln knapp unter der Erdoberfläche wirklich ausreichend, oder bedürfen sie einer Ergänzung?

Der Ahorn ist meist ein Flachwurzler

Das Wurzelsystem eines Ahorns breitet sich flach unter der Erdoberfläche aus. So ist es zumindest bei den meisten Arten. Bereits nach einem Tiefenwachstum von etwa 5 bis 25 cm streben seine Wurzeln seitwärts. Aus diesen horizontalen Wurzeln gehen zahlreiche feine Faserwurzeln nach oben, mit denen der Baum die oberste Erdschicht durchwurzelt. Was die Ahornwurzeln an Tiefe vermissen lassen, gleichen sie durch ihre großflächige Ausbreitung aus.

Der Ahorn lässt sich schwer umpflanzen, da sein weitverzweigtes Wurzelwerk beim Ausgraben häufig beschädigt wird. Das zieht Krankheiten, wie die gefürchtete Verticillium-Welke, an. Seinen Standort sollte der Ahorn daher nur im Ausnahmefall und nur bis zum fünften Lebensjahr wechseln.

Anpassung an Bodenbedingungen

Ahorne sind anpassungsfähig und können bei Bedarf den strengen Rahmen eines Flachwurzlers verlassen. So entwickeln sie mit der Zeit auch einige tiefe Wurzeln, bis hin zu einer Pfahlwurzel. Es kann davon ausgegangen werden, dass zahlreiche Exemplare über ein sogenanntes Herzwurzelwerk verfügen, einer Kombination aus flachen und tiefen Wurzeln. Entscheidend für das Wurzelwachstum ist die Bodenbeschaffenheit und die Sättigung der Erde mit Wasser und Nährstoffen. Ein eher trockener und nährstoffarmer Boden fördert Tiefenwachstum, bis etwa 1,5 m. Ist der Boden verfestigt, müssen die Wurzeln an der Oberfläche bleiben, wo sie sich in einem größeren Durchmesser ausbreiten.

Hinweis:
Der Bergahorn ist eine Art, die etwas aus der Reihe tanzt, den er gilt als Tiefwurzler. Deswegen darf der Boden an seinem Standort nicht zu verdichtet sein, damit das Wurzelwachstum ideal verläuft.

Wurzelwachstum beeinflussen

Lockern Sie vor der Pflanzung die Erde tiefgründig auf, damit keine Staunässe entstehen, aber auch das Wurzelwerk ungehindert wachsen kann. Wenn Sie den Baum in Trockenperioden zu häufig gießen, bleiben die „bequemen“ Wurzeln an der Oberfläche. Erhöhen Sie das Gießintervall auf 1-2 Wochen, um Tiefenwachstum zu fördern.

Ahornwurzeln, die sich weit vom Baum auf Eroberung machen, stören die Wurzelentwicklung anderer Pflanzen und Bäume. Das sollte verhindert werden:

  • Wurzelsperre einbauen
  • diese muss mindestens 50 cm tief reichen
  • ebenso muss sie ca. 5-10 cm oberhalb der Erdoberfläche enden
  • auf unverrottbares und undurchdringliches Material achten
  • mit mind. 2 mm Stärke
  • ggf. im Fachhandel beraten lassen
Tipps & Tricks

Noch mehr interessante Informationen über diese Baumart können Sie in unserem Steckbrief lesen. Zum Beispiel über Blüten und Samen.