Alles Wissenswerte über den Ahorn in einen Steckbrief zu packen, ist schier unmöglich. Drum, wer sich näher für einen Baum dieser artenreichen Gattung interessiert, möge gezielt nachforschen. Wer sich einen ersten Überblick verschaffen möchte, ist hier genau richtig.
Ahornfakten in Kürze
- Gattung: Ahorne (Acer)
- Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
- Unterfamilie der Rosskastaniengewächse (Hippocastanoideae)
- Arten: je nach Quelle 110 bis 200
- Bekannte einheimische Arten: Bergahorn, Feldahorn, Spitzahorn
- Verbreitungsgebiete: gesamte Nordhalbkugel; in tropischen und gemäßigten Gebieten
- Alter: 200-500 Jahre
- Wuchsform: Bäume oder Sträucher
- Größe artabhängig bis zu 40 m hoch
- Blütezeit: artabhängig ab März bis Juni
- Blüten: meist unscheinbar grüngelb
- Früchte: Reife im Herbst, geflügelte Spaltfrüchte
- Blätter: handgroß, mehrfach gelappt
- Laubfarbe: sommers mittelgrün; im Herbst gelb, orange oder rot
- Wurzelsystem: Flachwurzler, seltener Herzwurzler; (Bergahorn ist Tiefwurzler)
Hinweis:
Die Samen und Sprösslinge des einheimischen Bergahorns sind giftig für Pferde und Esel.
Möglichkeiten der Kultivierung
Da die Gattung der Ahorne unterschiedliche Arten umfasst, ist das Spektrum an Einsatzmöglichkeiten sehr breit. Sie können als Solitär im Garten gepflanzt werden oder als Hecke ihren Dienst verrichten (Feldahorn). Asiatische Arten bleiben vergleichsweise klein und haben besonders malerische Kronen. Sie sind daher ideal für Topfkultur auf dem Balkon.
Es hats sich inzwischen auch bei uns herumgesprochen, dass dieser Baum einen köstlich-süßen Sirup liefert. Doch die Gewinnung sollte den Profis überlassen werden.
Der Fächerahorn Sangukaku hat nicht nur bezauberndes Laub zu bieten. Seine Zweige ziehen mit der roten Rinde alle Blicke auf sich.
Pflanzen und Umpflanzen
Winterharte Arten werden im Herbst, alle anderen Arten im Frühjahr gepflanzt. Topfexemplare sollten alle 2-3 Jahre in frische Erde umgetopft werden und ggf. auch einen größeren Topf bekommen. Im Gartenbeet sollte ein Ahorn seinen Standort dauerhaft behalten, da sein großflächig ausgebreitetes Wurzelwerk ab etwa fünftem Lebensjahr das Umpflanzen erschwert.
Standort und Boden
Die meisten Ahorne bevorzugen sonnige Standorte. Stehen sie zu schattig, bleibt die sonst leuchtende Herbstfärbung blass. Zu viel direkte Mittagssonne ist auch schädlich, weil sie zu Blattverbrennungen führt. Ein erhöhter Platz im Garten verhindert Staunässe. Asiatische Arten sollten zudem vor starkem Wind geschützt werden.
Der Boden sollte locker, durchlässig und nährstoffreich sein. Die meisten Arten bevorzugen saure Erde mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 7. Nur Bergahorn und Feldahorn ziehen kalkhaltige Böden vor.
Pflege
Als Flachwurzler kann sich der Ahorn in langen Trockenheitsperioden oftmals nicht aus eigener Kraft ausreichend mit Wasser versorgen. Hilft sein Besitzer nicht nach, bekommt er gelbe und braune Blätter. Ahorne im Garten sollten im Frühjahr oder Herbst mit Kompost versorgt werden. Topfexemplare werden während der Vegetationsperiode in regelmäßigen Abständen mit einem Flüssigdünger gedüngt.
Ahorne sollten nur zurückhaltend geschnitten werden. Zu bedenken ist, dass sie aus altem Holz nicht mehr austreiben. Nur der Feldahorn überzeugt mit guter Schnittverträglichkeit.
Krankheiten und Schädlinge
Blattläuse können die Triebe des Ahorns schwächen, während Rehe und Hasen gern an der Rinde knabbern. Doch der Ahorn zeigt sich insbesondere anfällig für Pilzbefall. Die Liste der Krankheiten ist lang;
- Ahornrunzelschorf (Teefleckenkrankheit)
- Ahornstammkrebs
- Mehltau
- Rotpustelkrankheit
- Rußrindenkrankheit
- Verticillium-Welke
Winterhärte
Die einheimischen Ahornarten sind ausreichend winterhart, vertragen Minuswerte bis zu -34 °C. Auch nordamerikanische Arten zeigen sich widerstandsfähig gegen Frost. Nur junge Ahorne müssen noch in Pflanzenvlies umhüllt werden. Einige asiatische Arten sind froszempfindlicher, vor allem im Topf. Sie können nur mit entsprechenden Schutzmaßnahmen sicher überwintern.
Vermehrung
In der freien Natur vermehrt sich der Ahorn über Samen. Diese besitzen Flügel und werden von Wind weit fortgetragen. Auch daheim kann Ahorn durch Aussaat vermehrt werden. Die Samen müssen zuvor aber stratifiziert werden, d. h. sie müssen 4-8 Wochen einem Kältereiz ausgesetzt werden.
Einfacher ist die Vermehrung durch Stecklinge im Frühsommer. Die neuen Bäume sind zudem „Kopien“ der Mutterpflanze.