Die vegetative Vermehrung des Ahorns hat so ihre Tücken. Auch erfahrene Hobbygärtner mit einem grünen Daumen bringen längst nicht jeden Steckling dazu, Wurzeln auszutreiben. Es sei denn sie wissen, wann sie handeln und für welche Rahmenbedingungen sie sorgen müssen. Wir verraten es Ihnen.
So starten Sie erfolgversprechend
Wenn Sie Ahornbäume selber ziehen wollen, warten Sie den Frühsommer ab. Er bietet ideale Bedingungen für das Schneiden von Stecklingen:
- scharfe und desinfizierte Schere nutzen
- mehrere 10 bis 15 cm lange Triebspitzen abschneiden
- Schnitt knapp unterhalb einer Blattknospe ansetzen
- untere Triebhälfte der Ableger entlauben
- gegenüber des unteren Blattknotens anritzen
- mit Bewurzelungspulver behandeln
Stecklinge in Erde einpflanzen
Verwenden Sie für jeden Steckling einen separaten Topf, den Sie mit Anzuchterde oder Kokoshum füllen. Auch eine Mischung aus Blumenerde und Sand ist geeignet. Wenn Sie zuvor etwas reifen Kompost in den Topf geben, kommen seine Nährstoffe dem gut angewurzelten Setzling zugute. So können Sie ihn etwas länger im Topf belassen.
Förderliches Mikroklima erzeugen
Feucht-warmes Mikroklima ist für die Vermehrung von Ahorn unverzichtbar. Wenn Sie kein Zimmergewächshaus oder eine Schale mit transparentem Deckel besitzen, können Sie sich wie folgt behelfen:
- über jeden Steckling eine durchsichtige Plastiktüte stülpen
- sie darf den Steckling jedoch nicht berühren
- zwei oder drei Holzstäbchen in die Erde stecken
- sie können als Abstandhalter fungieren
- Tüte zusammenbinden
Die Plastiktüte muss täglich gelüftet werden, damit die Erde nicht schimmelt. Diese Gelegenheit kann dazu genutzt werden, die Erde bei Bedarf zu gießen.
Der ideale Standort ist warm und habschattig
Damit die Stecklinge anwurzeln, sollten sie im Haus an einen warmen und halbschattigen Standort stehen. Sobald sich oberirdisches Wachstum zeigt, kann die Abdeckung ganz abgenommen werden. Es bedeutet aber noch lange nicht, dass Sie sie in den Garten pflanzen können. Den ersten Winter sind sie in der Regel nicht kräftig und winterhart genug, deswegen müssen sie bis zum Frühjahr im Haus bleiben. Einen neuen Topf und nährstoffreiche Erde bekommt ein Setzling erst, wenn er den alten vollständig durchwurzelt hat.
Damit der Vermehrungserfolg nicht zunichte gemacht wird, sollten Sie für den Ahorn einen wirklich geeigneten Standort finden, da er sich als Flachwurzler nicht gern umpflanzen lässt.