Für eine Kultivierung im Hausgarten kann die Birke viele überzeugende Argumente liefern. Wären da nicht ihre Wurzeln! Wer nicht im Blick hat, wie gern sie sich ausbreiten, kann über kurz oder lang vor unerwarteten Problemen gestellt werden. Die Birke ist nämlich ein Flachwurzler mit enormem Raumbedarf.
Birkenwurzeln brauchen früh viel Platz
Beim Pflanzen ist die Birke noch ein kleines Bäumchen. Das bleibt nicht lange so. Diese Baumart ist schließlich bekannt für schnelles Wachstum. Doch jeder neue Zentimeter Kronenumfang muss ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Dementsprechend schnell wachsen auch die Wurzeln. Da die Birke ein Flachwurzler ist, breitet sich das Wurzelwerk in der obersten Erdschicht aus, erreicht einen Durchmesser ähnlich der Krone oder gar mehr.
Wenn der Standort zu knapp bemessen ist, wächst die Birke nicht optimal oder die Wurzeln machen Ärger. Sie heben Gehwegplatten an oder bedrängen andere flachwurzelnde Pflanzen. Achten Sie deswegen auf mehrere Meter Abstand. Damit der Garten rund um die Birke nicht nackt bleibt, ist eine Kombination mit tiefwurzelnden Gewächsen möglich.
Auch wenn die Birke mit vielen Bodenarten klarkommt, sollte sie besser nicht in zu trockener Erde stehen. Denn auf der Suche nach Wasser werden sich ihre Wurzel noch weiträumiger ausbreiten.
Gießen in Sommer: immer öfter notwendig!
Als Flachwurzler leidet die Birke schneller unter langen Trockenperioden als viele andere Bäume. Wird das Oberflächenwasser knapp, gehen ihre Wurzeln leer aus. Die sichtbare Folge sind gelbe Blätter und Blattfall. Auch die Klimaerwärmung fordert diese Bäume immer öfter heraus. So sind vermehrt sterbende Birken gesichtet worden. Im Hausgarten muss dem mit bedarfsgerechter Wasserversorgung entgegengewirkt werden.
Achtung Wind!
Mit ihren an der Oberfläche bleibenden Wurzeln ist die Birke nicht so fest mit dem Boden verankert wie tiefwurzelnde Bäume. Starke Stürme können den Baum daher samt Wurzeln aus der Erde reißen. Vor allem wenn die Birke dazu noch eng mit anderen Flachwurzlern gepflanzt wird und ihr Wurzelwerk unter Konkurrenzdruck nicht optimal wachsen kann. Minimieren Sie das Gefahrenpotenzial:
- junge Bäume nicht zu häufig gießen, damit sie schnell viele Wurzeln bilden
- zu Beginn an einen Pfahl anbinden
- nicht nah an Spielplätzen, Parkplätzen oder Stromleitungen pflanzen
- von Menschen häufig genutzte Gartenecken meiden
Birke auf dem Balkon
Erlauben Sie einer Birke im Topf nicht, großes Wurzelwerk zu entwickeln, sonst wird die Krone zu groß für den Balkon. Oftmals genügt ein Topf in Eimergröße.
