Der Ahornbaum vermehrt sich über Samen, die er im Herbst zahlreich auf die weite Reise schickt. So kann er nahe und weiter entfernte Regionen für den eigenen Nachwuchs erobern. Sie haben eine typische Form, die auch das Interesse der Menschen auf sich zieht. Ein Überblick.
Aussehen und Reifezeit der Ahornsamen
Ab April öffnen die Ahornbäume ihre Blüten. Auch anhand ihres Aussehens lassen sich die verschiedenen Ahornarten unterscheiden. Doch der Ablauf bis zur Samenreife ist weitestgehend gleich. Der Baum lässt sich damit den ganzen Sommer Zeit. Das Ergebnis sieht wie folgt aus.
- jede Spaltfrucht besteht aus zwei geflügelten Nüsschen
- je nach Art stehen die Flügel waagerecht oder im Winkel zueinander
- sind als sog. Nasenzwicker bekannt und unter Kindern beliebt
- im Herbst sind die Samen reif
- die Frucht zerfällt in zwei Hälften, mit je einem Flügel
- können vom Wind sehr weit weggeweht werden
Seien Sie achtsam, wenn Sie Pferde oder Esel besitzen. Samen von Bergahorn und Eschenahorn sind für sie giftig. Weitere Informationen über Ahorn finden Sie in unserem Ahorn-Steckbrief.
Ahornsamen brauchen einen Kältereiz
Wenn ein Ahornsame auf die blanke Erde trifft, ist der erste Schritt zu einem großen Baum getan. Doch er muss zunächst noch einige Wochen unversehrt überstehen, bis er keimen darf. Würde er das bereits im Herbst tun, könnte der Sämling den nahenden Winter nicht überleben. Deswegen müssen Ahornsamen erst mehrere Wochen Kälte „erlebt“ haben, um anschließend in einer milden Periode zu keimen.
Samen daheim aussäen
Wer ein paar fliegende Samen einfängt und ihnen den nötigen Kälteschock bereitet, kann erfolgreich, wenn auch nicht einfach, selbst Ahornbäume ziehen. Sie haben zwei Möglichkeiten: Sie können die Samen bereits im Herbst draußen in die Gartenerde stecken oder im Frühjahr im Haus aussäen. Zwischenzeitlich müssten Sie für einen drei- bis viermonatigen Kältereiz sorgen, indem Sie die Samen über Winter im Garten lagern oder in eine Tüte mit feuchtem Sand legen und im Gemüsefach des Kühlschranks stratifizieren. Für die anschließende Aussaat befolgen Sie folgende Hinweise:
- zwischen März und April aussäen
- Samen mit Wachstumshormon behandeln (Gibberellinsäure)
- pro Samen einen kleinen Anzuchttopf mit Anzuchterde füllen
- Erde ggf. zuvor im Backofen desinfizieren
- mit lauwarmem Wasser befeuchten
- Samen einen Zentimeter tief in die Erde drücken
- warm und halbschattig stellen
- Substrat nicht austrocknen lassen
- das erste Jahr im Haus überwintern
Hinweis:
Zuchtsorten tragen keine Samen, aus denen Sie Bäume mit identischen Eigenschaften keimen lassen können. Solche Exemplare müssen Sie über Stecklinge oder Absenker vermehren.