Wenn die unzähligen kleinen Röhrenblüten noch im Saft stehen, ist von den essbaren Kernen nichts zu sehen. Sie verbergen sich dahinter, gehen aber stetig ihrer Vollendung entgegen. Diese muss auch abgewartet bzw. erkannt werden, denn sie reifen nach der Ernte nicht mehr nach.
Die Reife sicher erkennen
Die großen, essbaren Sonnenblumen sind nicht winterhart, sondern werden einjährig kultiviert. Etwa ab April werden sie direkt ins Gartenbeet gesät oder Wochen vorher im Haus vorgezogen und Mitte Mai ausgepflanzt. Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen in etwa 150 Tage.
Gehen Sie nicht nach der Anzahl der Tage, denn Standort und aktuelle Witterung haben Einfluss auf die Reife. Etwa ab Ende August sollten Sie auf folgende Reifehinweise achten:
- die äußeren Blütenblätter sind verwelkt und fallen ab
- die Rückseite des Blütenkopfs beginnt sich zu verfärben
- sie wird immer gelbbrauner
- die Röhrenblüten vertrocknen, einige fallen ab
- einzelne Kerne werden sichtbar
Wenn Sie sich über die Reife nicht ganz sicher sind, dann lösen Sie vom Rand des Blütenkopfes ein paar Samen heraus. Die äußere Schale sollte hart sein und die sortentypische Farbe (schwarz, weiß oder schwarzweiß gemustert) deutlich ausgeprägt sein. Das Innere sollte komplett durch einen voll ausgebildeten Kern ausgefüllt sein.
Blütenkopf schützen
Nachdem der Blütenkopf sichtbar zu welken begonnen hat, dauert es bis zur Ernte nur noch wenige Tage. In dieser Zeit trocknet der Blütenkopf samt Kernen weiter. Da sich reife Kerne leicht von Blütenkopf lösen lassen, können einzelne Exemplare herausfallen. Die Sonnenblumen bekommen aber auch Besuch von Vögeln, die diese Delikatesse herauspicken. Minimieren Sie den Verlust, in dem Sie den Blütenkopf entweder in eine Papiertüte (muss nach Regen ausgetauscht werden) oder einen Jutesack stecken und diese am Stängel zubinden. Plastik ist nicht geeignet, da es darunter schimmeln kann.
Den kompletten Blütenkopf ernten
Ist das Wetter sonnig und trocken, darf der Blütenkopf ruhig ein paar Tage länger an der Pflanze bleiben. So gehen Sie sicher, dass die Kerne wirklich trocken sind. Ist es draußen dagegen regnerisch, ist es sinnvoller, die Trocknung im Haus fortzusetzen. So wird ein Blütenkopf geerntet:
- Samen können im Haus trocknen, jedoch nichtnachreifen
- daher nur bereits reife oder welkende Blütenköpfe ernten
- mit Stiel schneiden
- dafür ist am einfachsten mit einer Astschere
- verwelkte Blüten abzupfen, weil sie schimmeln können
- Blüten noch ein paar Tage im Haus nachtrocknen lassen
- am besten kopfüber hängend
- danach Kerne herauslösen
- bis zum Verbrauch trocken lagern
