Die dunklen Samen der Amaryllis befinden sich in den großen, prall gefüllten Kapselfrüchten. So liefert uns der Ritterstern das perfekte Material für neue Pflanzen. Mit ein paar einfachen Pflegetricks klappt es garantiert mit der gelungenen Vermehrung. Wie Sie die Samen erfolgreich ernten und ausstreuen, erfahren Sie hier.
Die Samen der Amaryllis ernten – so funktioniert’s
Rund zwei Monate nach der Bestäubung ragt sich über die verwelkten Blüten der pralle und unübersehbare Fruchtstand. Dabei verfügt jede einzelne Frucht über drei Frucht-Kammern, in denen sich die schwarzen Samen befinden. Wenn sich die Kapseln so öffnen, dass man hingucken kann, sind sie reif und können geerntet werden.
So gehen Sie dabei richtig vor:
- Tragen Sie Handschuhe und fassen Sie mit zwei Fingern eine einzelne Frucht am Stiel.
- Knicken Sie die Kapsel zur Seite ab.
- Ziehen Sie die Hüllblätter vorsichtig auf.
- Entnehmen Sie den Samen.
Das Saatgut muss trocknen
Das geerntete Saatgut legen Sie im Anschluss in eine saubere Schale, damit es zwei Tage lang trocknen kann. Sie sollten dabei sehr vorsichtig vorgehen, damit Sie das Innere der Samenblätter nicht beschädigen.
Frischer Samen erhöht die Keimquote
Säen Sie die Samen innerhalb einer Woche nach der Ernte aus, sichern Sie sich eine hohe Keimquote. Lassen Sie den Samen also nicht allzu lange liegen! Als Erde für die Anzucht eignet sich am besten ein Substratmix aus Kakteenerde und Kokosfasern. Da die Samen nur bei Licht keimen, überdecken Sie sie maximal mit 0,5 Zentimeter Vermiculite oder gewöhnlichem Sand. Danach können Sie mit dem Angießen mit feiner Brause beginnen. Spannen Sie zum Schutz der Keimlinge eine transparente Haube über die Anzucht. Bei warmen Zimmertemperaturen um die 22 Grad Celsius setzt die Keimung innerhalb von zwei bis drei Wochen ein.
Ohne Bestäubung keine erfolgreiche Vermehrung
Ohne eine gelungene Bestäubung wächst an Ihrer Amaryllis keine einzige Frucht. Da sich die Pflanze zumeist auf einem Fensterbrett befindet, fehlt es häufig an natürlichen Bestäubern wie Insekten. Hier können Sie ganz einfach die Bestäubung selbst übernehmen. Dazu benutzen Sie ab dem dritten Tag der Blütezeit ein handelsübliches Wattestäbchen und übertragen damit die gelben Blütenpollen auf den weißen Stempel.