Der Ritterstern gehört zu den beliebtesten Blühpflanzen in der Winterzeit. Seine elegante Blüte ist eine echte Bereicherung in den dunklen Monaten. Da er im Fachhandel häufig nur als Zwiebel angeboten wird, bietet er vielen Hobbygärtnern eine kleine Herausforderung. Wie Sie mit der giftigen Amaryllis-Knolle richtig umgehen und sie fachgerecht kultivieren, erfahren Sie bei uns.
Amaryllis-Zwiebeln werden nur zur Hälfte eingepflanzt
Die richtige Pflanzung der Ritterstern-Zwiebeln funktioniert etwas anders als bei klassischen Blumenzwiebeln. Die Knollen werden nämlich nicht vollständig im Substrat versenkt. Zudem bietet der ideale Topf eine Distanz von mindestens 6 Zentimeter zwischen der Zwiebel und dem Rand.
So gelingt Ihnen die perfekte Pflanztechnik:
- Füllen Sie den Pflanztopf über einer Drainage aus Keramsit mit drei Vierteln Substrat. Besonders bewährt hat sich hier ein Mix aus Blumen- und Kakteenerde.
- Platzieren Sie die Zwiebel mittig und bedecken Sie lediglich zu zwei Drittel mit Erde.
- Drücken Sie das Substrat anschließend fest an.
Als Standplatz wählen Sie einen halbschattigen, warmen Fensterplatz. Ideal sind Temperaturen zwischen 20 und 22 Grad Celsius.
Nur ein sorgfältiges Pflegeprogramm führt zur Blütenpracht
Gießen Sie die Knolle nach dem Einpflanzen lediglich geringfügig an. Geben Sie das Wasser dazu in den Topfuntersetzer und leeren Sie diesen nach ungefähr 10 Minuten wieder aus. Sind die Blütenschäfte etwa 12 Zentimeter groß gewachsen, können Sie der Pflanze stärker bewässern. Gießen Sie immer dann, wenn die Substratoberfläche gut antrocknet, ist.
Ritterstern-Zwiebeln treiben ihr Laub erst später aus. Sehen Sie die ersten Blätter aus der Zwiebel hervor lugen, fangen Sie mit dem Düngen an. Dazu verabreichen Sie bis Ende Juli 14-tägig einen geeigneten Flüssigdünger.
Die Zwiebeln sind giftig
Der farbenfrohe Ritterstern hat leider auch seine dunkle Seite. In der gesamten Pflanze befinden sich hochgiftige Alkaloide. Besonders hoch ist die Konzentration in der Zwiebel. Der Verzehr von nur wenigen Gramm verursacht bereits schwerwiegende Vergiftungserscheinungen. Diese können bei empfindlichen Personen wie Kindern oder Senioren zum Tode führen. Für die Kultivierung in einer Wohnung mit Kleinkindern ist die giftige Pflanze daher nicht geeignet.
Bei Hautkontakt droht Dermatitis
Nicht nur der versehentliche Verzehr der Amaryllis ist gesundheitsgefährdend, auch der Hautkontakt mit dem giftigen Pflanzensaft sollte zwingend vermieden werden. Tropft das Sekret auf die Haut, können schmerzhafte Ekzeme oder andere Hautirritationen entstehen. Tragen Sie deshalb zu Ihrer eigenen Sicherheit immer Handschuhe bei allen Pflege- sowie Pflanzarbeiten und klären Sie Ihre Mitbewohner auf.
So lagern Sie die Zwiebeln richtig
Ihre herbstliche Ruhephase verbringen die Ritterstern-Knollen am liebsten im dunklen Keller bei Temperaturen um die 10 Grad Celsius. Für eine fachgerechte Lagerung legen Sie die einzelnen Knollen auf ein frei stehendes Regal. Die Schalen sollen sich dabei nicht berühren. Zudem sollte eine große räumliche Distanz zu nachreifendem Obst bestehen. Äpfel oder auch Tomaten verströmen ein Reifegas, das bei Amaryllis-Zwiebeln einen verfrühten Austrieb auslösen kann.