Wenn Anemonen in voller Blüte stehen, erkennt jeder Beobachter, dass ihrer Schönheit nichts hinzuzufügen ist. Und da ist auch nichts, was störend ist und mit der Schere Vorlieb nehmen muss. Doch Halt! Ein wenig hier und da zu schnippeln, kann durchaus nützlich sein.
Anlässe für Schnittmaßnahmen
Wann dürfen Sie mit einer sauberen und geschärften Schere die Anemonen aufsuchen? Das kommt darauf an, ob es sich um Frühlings-Anemonen oder Herbst-Anemonen handelt. Zusammengefasst sind es vier möglichen Antworten:
- um Blüten für die Vase zu schneiden
- um Verblühtes zu entfernen
- um altes Laub zu beseitigen
- um erkrankte Teile abzuschneiden
Blüten für die Vase schneiden
Die Blüten beider Gruppen eignen sich bestens als Schnittblumen, wobei Frühlingsanemonen besonders farbkräftig sind. In keinem frühlingshaft-bunten Blumenstrauß dürfen sie fehlen. Schneiden Sie sie kurz vor dem Aufblühen, morgens oder abends. Wenn Sie das Wasser in der Vase regelmäßig erneuern, bleiben sie darin eine gute Woche frisch.
Verblühtes entfernen
Eine Maßnahme, deren Sinnhaftigkeit inzwischen jeder Hobbygärtner kennen sollte, ist das zeitige Entfernen verblühter Blüten. Dadurch wird die energieintensive Samenbildung unterbunden und die so eingesparte Energie noch im selben Jahr in neue Blüten investiert. Möchten Sie Anemonen aus Samen vermehren, reicht vollkommen aus, wenn Sie ein paar ausgewählte Blüten stehen lassen.
Altes Laub beseitigen
Auch wenn Frühlings-Anemonen ihre Blütezeit beendet haben, darf ihr Laub nicht geschnitten werden. Unter der Erdoberfläche besitzen sie Zwiebeln, in die sich ihre komplette Energie, auch aus den Blättern, zurückziehen muss. Dieser Vorgang ist erst dann abgeschlossen, wenn das Laub von selbst vergilbt. Erst dann dürfen Sie die Blätter abschneiden, ohne dem Windröschen, wie die Anemone auch heißt, zu schaden. Spätestens wenn im Herbst die Knollen für die Überwinterung im Haus ausgegraben werden, sollte das Laub ab.
Herbstanemonen dürfen ihr altes Laub den Winter über als schützendes Kleid tragen. Die Stauden sind zwar winterhart, doch frieren wollen sie auch nicht. Schneiden Sie im Frühjahr kurz vor dem Neuaustrieb alles bodennah ab.
Tragen Sie beim Schneiden von Anemonen schützende Handschuhe. Der Pflanzensaft, der nach dem Schneiden austritt, ist schwach giftig. Gelangt er an die Haut, kann er Entzündungen auslösen.
Kranke Teile abschneiden
Ein zu feuchter oder zu schattiger Standort lässt Anemonen oftmals an Anemonen-Rost erkranken. Das Laub verfärbt sich und vertrocknet vorzeitig. Stoppen Sie die Ausbreitung, indem Sie unverzüglich in Mitleidenschaft gezogene Pflanzenteile abschneiden und über den Restmüll entsorgen.
