Schritt für Schritt einen Apfelbaum veredeln

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Das Pfropfen ist die einfachste Option, einen Apfelbaum zu veredeln

Der Apfelbaum sollte in keinem Obst- und Gemüsegarten fehlen. Er sieht nicht nur hübsch aus, sondern er überzeugt auch geschmacklich mit seinen Früchten. Die Arten und Sorten geben ein breites Spektrum her, weshalb für jeden Garten auch der richtige Baum dabei ist. Möchten Sie selbst Ihren Lieblingsbaum vermehren, ist folgendes zu wissen.

Der veredelte Obstbaum

Obstgehölze lassen sich ungeschlechtlich durch Veredeln (Pfropfen) vermehren. Ausnahme bilden lediglich Beerenobst und einige Pflaumensorten, welche sich durch Steckholz oder Absenker vermehren lassen. Die Veredelung erfolgt auf sogenannten Unterlagen. Unterlagen können verträgliche und verwandte Pflanzensorten sein. Apfel geht zum Beispiel keine bzw. keine dauerhafte Verbindung mit Pflaume, Birne oder Kirsche ein. Mit Hilfe einer geeigneten Unterlage können Wuchsstärke und die Fruchtbarkeit entsprechend den Bedingungen und Standortvoraussetzungen angepasst werden.

Das Pfropfen – die einfachste Art der Veredelung

Die einfachste Art der Veredelung ist das Pfropfen. Sie können das Pfropfen im Frühjahr durchführen, wenn der Baum mit dem Austrieb beginnt. In Abhängigkeit von der Witterung können Sie von April bis Mai starten. Dazu benötigen Sie einen Edelreis, d.h. ein kurzes Triebstück mit etwa 5 Knospen. Als Unterlage können Sie je nach Baumform eine geeignete Unterlage auswählen, welche für die jeweilige Bodenbeschaffenheit am besten in Frage kommt. Mit der richtigen Anleitung können Sie das Pfropfen problemlos durchführen.

Die Okulation – eine weitere Form der Veredelung

Die Okulation zählt zu der Form der Sommerveredelung und wird vor allem zur Vermehrung von Jungpflanzen oder auch zum Aufsetzen einer zweiten Sorte auf einen bereits bestehenden älteren Baum. Bei der Sommerveredelung können die Edelreiser direkt abgeschnitten werden und müssen nicht erst unnötig gelagert werden. Als Mutterpflanze können Sie Bäume auswählen, die offensichtlich gesund sind und gute Früchte tragen.

  1. Wählen Sie kräftige Triebe aus, schneiden Sie diese ab und wickeln sie sie in ein feuchtes Tuch und beginnen Sie unmittelbar mit der Okulation.
  2. Entfernen Sie die Blätter des Edelreises und lassen Sie nur das Blattstielchen zurück. Ein Auge mit Rindenanteil muss herausgeschnitten werden.
  3. Die Knospe mit dem Blattstielchen und dem Rindenanteil (das Auge) müssen Sie nun mit einem Messer vom Holz abziehen.
  4. Im nächsten Schritt ist die Rinde an der saftführenden Unterlage t-förmig einzuschneiden.
  5. Klappen Sie den Rindenlappen auf und
  6. schieben Sie das Auge hinter die Rinde und halten Sie dabei nur an der Rindenzunge fest.
  7. Das Auge muss tief und fest sitzen, bevor die Rindenzunge abgeschnitten werden kann.
  8. Drücken Sie die Rindenlappen an und umwickeln Sie beides mit Bast oder Veredelungsgummi. Wichtig ist, dass das Auge dabei frei bleibt.

Hinweis: Benutzen Sie ein scharfes Okulationsmesser.