Wollen Sie einen Apfelbaum vermehren oder eine gute Sorte erhalten ist die einfachste Art der Veredelung das Pfropfen. Dazu benötigen Sie einen Edelreis, d.h. ein kurzes Triebstück mit etwa 5 Knospen. Als Unterlage können Sie je nach Baumform eine geeignete Unterlage auswählen, welche für die jeweilige Bodenbeschaffenheit am geeignetsten ist.
Warum pfropft man auf eine Unterlage
Apfelbäume gibt es in vielen Hundert verschiedenen Sorten, in verschiedenen Formen, Größen, Farben und Geschmacksrichtungen. Beliebte Züchtungen werden auf schwache Unterlagen gepfropft und somit veredelt und tragen normal große Früchte an kleinen Pflanzen. Das bedeutet wie hoch und wie breit ein Apfelbaum wird, hängt von seiner Unterlage ab. Würde man den Baum nicht veredeln, würde er zwar groß wachsen aber keine Erträge liefern.
Anleitung für die Veredelung durch Pfropfen
Das Pfropfen, auch Rindenpfropfen genannt, ist eine ungeschlechtliche (vegetative) Vermehrungstechnik, welches Sie im Frühjahr durchführen, wenn der Austrieb beginnt. Dies erfolgt je nach Sorte und Witterung von April bis Mai. Geeignet sind Zweige, die noch nicht zu alt sind und einen Durchmesser von 4 bis 7 cm aufweisen.
- Der obere Teil der Rinde der Unterlage muss mit einem scharfen Messer nachgeschnitten werden. Schneiden Sie das Edelreis schräg an.
- Ritzen Sie die Rinde der Unterlage bis zum Holz ein.
- Klappen Sie die saftführenden Rindenlappen auf und Stecken Sie das Edelreis hinter die Rinde.
- Wickeln Sie mit Bast das Edelreis und die Unterlage zusammen.
- Versiegeln Sie das Ganze mit Baumwachs oder künstlicher Rinde. Dies schützt vor Nässe oder Austrocknung.
Was Sie beachten sollten
Das Pfropfen gelingt nicht immer, weshalb Sie gleich mehrere Bäume veredeln sollten. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Bäumchen angeht größer. Eine geeignet Unterlage können Sie in einer Gärtnerei oder Baumschule erwerben. Hier werden Sie zudem eine entsprechende Beratung in Anspruch nehmen können.