Die Heilpflanze Beinwell – Heilwirkung und Anwendung

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Beinwell wird oft zur Wundheilung eingesetzt.

Beinwell ist keine Neuentdeckung in der Welt der Kräuterheilkunde, sondern eine altbewährte einheimische Heilpflanze. Bereits Hildegard von Bingen war bestens mit ihren Inhaltsstoffen vertraut und wusste diese wirksam einzusetzen. Auch heute, im Zeitalter moderner Chemie-Medizin, hat Beinwell nichts von seiner Heilkraft eingebüßt.

Das Hauptanwendungsgebiet von Beinwell

Beinwell trägt in der Wissenschaft den Namen Symphytum officinale. Dieser Name verrät nicht viel über seine inneren Werte. Das vermögen der Name Beinwell und seine zahlreichen Volksnamen viel besser zu tun. So ist er beispielsweise auch als Beinwurz, Schadheilwurzel oder Wundschad bekannt. Er wird äußerlich zur Wundheilung eingesetzt, vorneweg am Bewegungsapparat. Seine frühere Nutzung zur Versorgung von Kriegswunden hat ihm zudem die Bezeichnung Soldatenwurzel eingebracht.

Die Wirkung von Beinwell im Detail

Der Hauptwirkstoff heißt Allantoin, daneben verfügt Beinwell über Schleim- und Gerbstoffe, Flavonoide, Harze, Rosmarinsäure, Kieselsäure und Asparagin. Mit dieser Ladung wirkt er entzündungshemmend, desinfizierend, durchblutungsfördernd, reizlindernd, schmerzstillend und wundheilungsfördernd. Da er auch Pyrrolizidinalkaloide enthält, die in hohen Mengen leberschädigend sind, wird von innerlicher Anwendung abgeraten.

Mögliche Anwendungsgebiete in der Heilkunde

  • schlecht heilende, eiternde Wunden und Abszesse
  • Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen
  • Knochenbrüche
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Arthrose
  • Rheuma

Wie wird die Heilpflanze angewendet?

Beinwell kann von Frühjahr bis Herbst frisch verwendet werden. Getrocknet steht er dagegen ganzjährig zur Verfügung. Frischer Beinwell ist die beste Wahl, da dabei alle seine Inhaltsstoffe für die Anwendung erhalten bleiben. Nach dem Trocknen, das stets schonend unter 40 °C erfolgen sollte, geht ein Teil der Inhaltsstoffe leider verloren. Dennoch ist getrockneter Beinwell immer noch ein starkes Heilkraut. Genutzt werden Blätter, Stängel und Wurzeln. In letztere ist die Konzentration an Heilstoffen am höchsten.

Aus frischem wie trockenem Beinwell können mit weiteren einfachen Zutaten Salben und Tinkturen hergestellt werden. Noch einfacher lassen sich daheim Sud oder Brei für Umschläge herstellen. Der Sud kann auch täglich als Mundspülung für die Remineralisierung der Zähne genutzt werden. Hier ist das Rezept:

  • 300 g frische Wurzelstücke verwenden
  • alternativ 100 g trockene Wurzelstücke
  • oder 50 g getrocknete bzw. 250 g frische Blätter
  • 1 l Wasser aufkochen und drüber gießen
  • 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen
  • abseihen und abkühlen lassen
  • in eine saubere Flasche füllen

Wo den Beinwell herbekommen?

Unzählige medizinische und kosmetische Präparate auf Basis von Beinwell werden am Markt zum Kauf angeboten. Sie können das Heilkraut aber auch im eigenen Garten pflanzen, wenn Sie ihm einen sonnigen und warmen Standort bieten können. Auch in der freien Natur, besonders auf feuchten, sumpfigen Wiesen, können Sie reichlich Beinwell sammeln.

Tipps & Tricks

Mit einem ausgegrabenen, etwa daumengroßen Wurzelstück können Sie Beinwell schnell und einfach vermehren. Zudem können Sie Samen im Handel kaufen oder selbst welche sammeln.