Auch wenn diese Arbeit viele Gärtner als lästig empfinden, sie muss sein! Dabei geht es nicht ausschließlich darum, der Hecke ihre Form zu geben und zu erhalten. Der regelmäßige Griff zur Schere macht sie blickdicht und hält sie vor allem gesund. Mehr über Termine und Schnittregeln.
Zeitfenster für Schnittmaßnahmen
Die Hauptwachstumszeit von Buchsbäumen geht in etwa von April bis September. Alle Schnittmaßnahmen sollten innerhalb dieses Zeitfensters stattfinden. Es ist möglich, diese Hecke oft zu schneiden, damit sie noch dichter wird und eine sehr gleichmäßige Form bekommt. Doch zwischen zwei Terminen sollten mind. vier Wochen liegen. Eines sollte jedoch klar sein: Je häufiger die Buchsbaumhecke nach der Pflanzung geschnitten wird, desto Zeit vergeht, bis sie die vorgesehene Größe erreicht.
Der Schnitttag sollte bedeckt aber nicht regnerisch sein. Feuchtigkeit begünstigt Pilzinfektionen, Sonne kann das Laub verbrennen. Ggf. müssen Sie die Hecke vorübergehend schattieren.
Achten Sie beim Schneiden darauf, dass sich in der Hecke keine bewohnten Vogelnester befinden! Von April bis September dürfen ohnehin keine umfangreichen Rückschnitte vorgenommen werden.
Die unterschiedlichen Schnittarten
Die nachfolgend beschriebenen Schnittarten gelten sowohl für eine hohe Hecke als auch für eine niedrige Beeteinfassung.
Pflanzschnitt
Das immergrüne Gehölz ist auch als kleines Pflänzchen bereits verzweigt. Dennoch sollten Sie unmittelbar nach der Pflanzung der Hecke alle einjährigen Triebe um ein Drittel einkürzen. Das fördert eine noch stärkere Verzweigung, die ja für eine Hecke vom ersten bis zum letzten Zentimeter unerlässlich ist. Zusätzlich sollten Sie die Bäumchen grob in die vorgesehene Heckenform schneiden.
Verwenden Sie für alle Schnittmaßnahmen eine scharfe, desinfizierte Schere. Breiten Sie eine Unterlage aus, damit Sie das feine Schnittgut einfacher aufsammeln können. Ist der Buchs gesund, dürfen Sie es kompostieren. Anderenfalls muss es als Restmüll entsorgt werden.
Erziehungsschnitt
Die Hecke wird stufenweise bis zur Endgröße aufgebaut, dabei wird ihr von Anfang an die richtige Form gegeben. Da das Wachstum des Buchsbaums bei allen Sorten bescheiden ist, müssen über mehrere Jahre Erziehungsschnitte durchgeführt werden.
- in jungen Jahren zwei pro Jahr schneiden
- später genügt ein Schnitttermin
- beide Erziehungsschnitte sollten bis Ende Juli erfolgt sein
- der erste idealerweise im Mai, der zweite Ende Juli
- von allen Seiten einen Teil des Neuaustriebs einkürzen
- je höher die Hecke werden soll, umso breiter muss die Basis sein
Um eine gleichmäßige Höhe zu bekommen, können Sie ein Brett so an die Hecke anlehnen, dass es die gewünschte Schnitthöhe markiert. Daran schneiden Sie waagerecht entlang. Anschließend legen Sie das Brett so auf die geschnittene Oberfläche, dass es die Schnittkanten für die Seiten markiert. Bohren Sie zuvor an beiden Brettenden zwei Löcher. Stecken Sie durch jedes Loch einen Stab, den Sie tief in die Erde bohren. So fixiert kann das Brett nicht von seiner Position verrutschen.
Ideal ist ein Aufbau der Hecke als Trapezform. Wenn Sie unten breiter und oben schmaler ist, bekommt das komplette Laub genügend Licht. Dadurch kommt es nicht zur Verkahlung der unteren Bereiche.
Erhaltungsschnitt
Nachdem die Endgröße erreicht ist, muss die Hecke einmal jährlich mit einem Erhaltungsschnitt in Form gebracht werden. Ideal ist ein Schnitttermin zwischen Juni und August. Später sollten Sie nicht schneiden, da die neuen Triebe nicht mehr ausreifen können.
Verjüngungsschnitt
Ist Ihre Hecke zu groß oder überaltert, sollten Sie sie im Frühjahr auf ein Viertel der gewünschten Endhöhe zurückschneiden. Vergessen Sie nicht, auch die Seiten entsprechend kräftig zurückzuschneiden. In den darauffolgenden Jahren muss die Hecke mit Erziehungsschnitten stufenweise aufgebaut werden.
