Die Eberraute, wissenschaftlich Artemisia abrotanum, wächst von Natur aus sehr ausladend. Mit ihren Trieben kann sie im Gartenbeet mehr Platz einnehmen, als für sie verfügbar ist. Nicht so durchsetzungsfähige Nachbarspflanzen haben dann das Nachsehen. Die Schere muss ran, daran führt selten ein Weg vorbei. Doch wann und wie?
Eberraute einmal jährlich schneiden
Um der Eberraute eine akzeptable Form zu geben, genügt ein Schnitt im Jahr. Schneiden Sie im Frühjahr, so können Sie die Wuchsform besser lenken:
- stark nach außen wachsende Triebe einkürzen
- das „Zentrum“ der Pflanze auslichten
- bei Bedarf auch in der Höhe einkürzen
Mit diesem Frühjahrsschnitt wird das weitere Wachstum der Pflanze so abgebremst, dass für das laufende Jahr kein weiterer Schnitt mehr notwendig ist.
Schneiden im Herbst
Wurde die Eberraute im Frühjahr nicht geschnitten, darf ihr Besitzer alternativ im Herbst zur Schere greifen. Dann sollten aber alle Triebe bodennah abgeschnitten werden. Eine Pflanze, die in einer sehr kühlen Region draußen im Beet steht, muss danach mit Vlies, Reisig oder Laub abgedeckt werden. Die Eberraute ist nämlich nur bedingt winterhart. Wächst sie im Topf, ist ihre Winterfestigkeit noch niedriger und sie muss im Haus überwintern. Aus Platzgründen darf sie vor der Einquartierung ebenfalls zurückgeschnitten werden. Im Frühjahr steht das Umtopfen an. Auch dann kann die Schere eingesetzt werden, damit dieser Pflegevorgang einfacher von der Hand geht.
Stecklinge schneiden
Die Eberraute bildet hierzulande selten Blüten und schenkt uns folglich kaum Samen. Wer die Pflanze selbst vermehren möchte, muss dennoch nicht verzagen. Von Frühjahr bis Sommer können Stecklinge geschnitten werden.
Schneiden für die Verwendung in der Küche
Die Eberraute ist ein interessantes Würzkraut, das als solches nicht jedem Hobbygärtner bzw. jedem Hobbykoch bekannt ist. In früheren Jahrhunderten wurde das Würzkraut geschätzt, verlor dann den Kampf gegen mildere Kräuter wie Basilikum. Seine Bitterstoffe werden jedoch zunehmend wiederentdeckt. Wenn auch Sie eine deftige Speise verdaulicher machen möchten, schneiden Sie ein paar Triebspitzen ab. Ältere Blätter sind viel zu intensiv. Erntezeit beginnt im Sommer und geht bis in den Herbst. Dann kann auch eine größere Menge geschnitten und für den Winter getrocknet werden.
Die auch als Colakraut bekannte Pflanze kann als Heilkraut eingesetzt werden. Magen-, Leber- und Gallenprobleme sind das Hauptanwendungsgebiet. Aber für einen Erkältungstee ist Eberraute gut.