Blüte der Eberraute – wo bleibt sie nur?

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Die Eberraute benötigt viel Wärme.

Mit ihren ausladenden Trieben liefert uns die Eberraute reichlich Grün, dass sogar die Schere anrücken muss. Diesen Eifer zeigt sie beim Erblühen nicht. Das Potenzial für viele Blüten hat sie durchaus, doch hierzulande bleiben diese Mangelware. Am Gärtner liegt es so gut wie nie, das Wetter ist schuld!

Eberraute braucht Wärme!

Die Eberraute, wissenschaftlich Artemisia abrotanum, würde gerne auch in unseren Breitengraden üppig blühen, doch sie kann es fast nie. Für die Blütenbildung fehlt ihr eine unverzichtbare Zutat: Sonne! Diese darf sich nicht nur hin und wieder blicken lassen, sondern muss über lange Zeitstrecken das Thermometer deutlich anheben. Kommt ausnahmsweise ein warmes Jahr, setzt die Pflanze Blüten an:

  • Blütezeit beginnt im August und geht bis Herbst
  • die körbchenartigen Blüten sind klein und gelb
  • sie zeigen sich zahlreich an 20-30 cm langen Blütenständen

Anbau lohnt auch ohne Blüten

Die Blütenstände dieser Pflanze können nicht zu dekorativen Blumen gezählt werden, dafür geben sie viel zu wenig her. Deswegen muss die Enttäuschung über ihr Ausbleiben nicht groß ausfallen. Ganz im Gegenteil: Das, worauf es bei dieser Pflanze ankommt, sind ihre Blätter! Und diese liefert sie zuverlässig Jahr für Jahr. Sie enthalten Bitterstoffe und andere gesunde Inhaltsstoffe. Deswegen fand Eberkraut in früheren Jahrhunderten Verwendung als Würz- und Heilpflanze. Inzwischen ist sie wieder auf dem besten Weg, neu entdeckt zu werden.

Tipps & Tricks

Schneiden Sie nur die Spitzen der Triebe, denn diese sind milder als alte Blätter. Das Kraut kann im Sommer und Herbst frisch geerntet werden, lässt sich für die übrige Zeit des Jahres trocknen.

Vermehrung über Stecklinge

Die Eberraute kann leicht über Samen vermehrt werden. In warmen Verbreitungsgebieten ist diese Vermehrungsart vorherrschend. Bei uns, wo die Pflanze kaum blüht, kann ihr Besitzer nicht auf Aussaat von Samen setzen, da diese schlicht und weg nicht gebildet werden. Bleibt die Blüte aus, muss er auf neue Pflanzen trotzdem nicht verzichten. Er kann auf Stecklinge ausweichen. Mit ihnen lässt sich Eberraute ebenfalls vermehren, sofern sie im Frühjahr oder Sommer geschnitten werden.