Wer ihr erfrischendes Aroma liebt, wird der eigenen Minze, egal ob im Garten oder Topf, ständig ein paar grüne Triebe rauben. Damit ist das gezielte Zurückschneiden keinesfalls hinfällig. Denn meist wuchert das Kraut stärker, als der Teekessel dampft. So komplettieren Sie das Schneiden der Minze.
Schneiden für einen guten Saisonstart
Bereits ab März kann die Minze mit dem Neuaustrieb beginnen. Wenn Sie nicht bereits im Herbst den Garten „aufgeräumt“ haben, sollten Sie jetzt alle alten Triebe der Minze entfernen. Dadurch schaffen Sie Platz, damit das Kraut voll durchstarten kann.
Der Saisonstart ist auch eine gute Gelegenheit, die Minze zu vermehren. Dafür legen Sie den Wurzelbereich frei und trennen Ausläufer von der Mutterpflanze ab. Diese pflanzen Sie dann zeitnah an ihren neuen Standort.
Schneiden für die Kochkunst
Von April bis September dürfen Sie sich laufend an den grünen Zweigen bedienen, danach schmecken die Triebe nicht mehr so intensiv. Zudem sollte die Pflanze im Herbst in Ruhe gelassen werden, damit sie ihre nahende Winterruhe gestärkt antritt.
Zupfen Sie die Blätter nicht von den Trieben, denn dann bleiben sie „nackig“ und geschwächt zurück. Schneiden Sie besser komplette Triebe ab, jeweils bis auf 2-4 Augen. Daraus treibt die Minze zur Freude des Besitzers schön verzweigt aus.
Die große Ernte im Sommer
Der Zeitraum kurz vor der Blüte ist aus zweierlei Gründen ein ganz besonderer. Zum einen hat die Pflanze nach vielen warmen Wochen ordentlich an Umfang zugelegt. Zum anderen sind dann ihre Triebe so aromatisch wie nie. Spätestens jetzt ist der große Griff zur Schere nicht zu umgehen. Das anfallende Schnittgut können Sie zu einem Wintervorrat umwandeln, indem Sie es trocknen oder einfrieren.
- während des Knospenstadiums oder kurz vor dem Aufblühen schneiden
- je nach Sorte und Witterung ist es im Juni oder Juli soweit
- einen sonnigen, trockenen Spätvormittag wählen
- an bewölkten aber trocknen Tagen kann auch nachmittags geschnitten werden
- die Triebe nur auf die Hälfte zurückschneiden
Wenn Ihnen das Überleben der Bienen am Herzen liegt, so lassen Sie ein paar der Triebe erblühen. Auch sie mögen den Duft der Minze und werden ihren Blüten zahlreich Besuch abstatten. Ebenso sollten Sie ein paar Blüten stehen lassen, wenn Sie Samen gewinnen möchten.
Das Kraut im Zaum halten
Haben Sie es mit einer stark wuchernden und verwildernden Minze zu tun, so müssen Sie den zuvor beschriebenen großen Schnitt kurz vor der Blüte unbedingt ausführen, auch wenn Sie das Schnittgut nicht verarbeiten können. Es kann kompostiert oder notfalls entsorgt werden. Damit verhindern Sie die Samenbildung und weitere Ausbreitung der Pflanze.
Im August oder September wird die Minze zu einer Nachblüte ansetzten und damit einen erneuten Griff zur Schere herausfordern.
Wurzelwachstum begrenzen
Erfahrene Gärtner schneiden nicht nur die Triebe der Minze, sondern stechen mit einem Spaten auch einen Teil der sich flächig stark ausbreitenden Wurzeln ab. Noch pfiffigere Gärtner bauen allerdings schon bei der Pflanzung eine Wurzelsperre ein, um sich diese Kraftarbeit zu ersparen.
Schneiden bei Krankheiten
Die robuste Minze kann gelegentlich an Blattfleckenkrankheit, Minzenrost oder Mehltau leiden. Da sie sehr wüchsig ist, wird sie zeitnah nach Ausbruch dieser Krankheiten bodennah zurückgeschnitten. Das Schnittgut wird verbrannt oder als Restmüll entsorgt.
Die leichte Übertragung von Krankheiten in einem Hausgarten ist auch der Grund, warum Sie stets scharfes und desinfiziertes Schnittwerkzeug verwenden sollten.
Schneiden von Topfminze
Da eine Minze im Topf genauso stark wuchern kann wie ein Freilandexemplar, wird genauso zurückgeschnitten. Einzig ihre Wurzeln können die Topfwand nicht überwinden, um auf Eroberung zu gehen.