Die gesunden Bitterstoffe der Eberraute wurden schon in der Antike geschätzt. Die Gaumen moderner Menschen verlangen jedoch nach milden Kräutern. Deswegen ist die Verwendung von Eberraute heutzutage noch die Ausnahme. Doch das ändert sich zunehmend. Auch wir wollen dazu beitragen.
Geschmack und Inhaltsstoffe der Eberraute
Die Eberraute, wissenschaftlich Artemisia abrotanum, enthält ätherische Inhaltsstoffe, die ihr intensiven Duft und Geschmack bescheren. Ob die sehr bittere Note angenehm ist oder nicht, wollen wir hier nicht beurteilen, denn das ist letztlich Geschmackssache. Zwei Richtungen werden unterschieden: die nach Zitronen duftende Zitroneneberraute und die Kampfereberraute, die an Cola erinnert und deswegen auch oft als Colastrauch verkauft wird. An weiteren Inhaltsstoffen sind folgende zu nennen:
- Abrotin
- Bitterstoffe
- Cumarin
- Gerbsäure
- Rutin
- Quercetin
Erntezeit für Eberraute
Blätter der Eberraute werden im Sommer und Herbst frisch geerntet, jeweils nach Bedarf. Im Herbst, bevor der Frost um sich greift, kann die ausladend wachsende Eberraute eine große Ernte liefern. Die angeschnittenen Triebe bleiben nicht lange frisch, dafür bietet sich das Trocknen an. Meist werden die Triebe keine Blüten tragen, da sie nur in warmen Regionen gebildet werden.
Verwendung in der Küche
Der Sinn und Zweckt der Verwendung als Küchenkraut ist in der verdauungsfördernden Wirkung der Bitterstoffe zu suchen. So sind es vor allem deftige, fetthaltige Speisen, die mit ihr gewürzt werden. Damit das intensive Aroma den Geschmack der Speise nicht überdeck bzw. diese genießbar bleibt, muss das Würzkraut sehr zurückhalten eingesetzt werden.
Aus dem Colastrauch kann zudem ein Kaltgetränk hergestellt werden, dessen Geschmack Cola nicht unähnlich ist.
Schneiden Sie zum Kochen nur die Triebspitzen ab, da diese milder sind. Ältere Blätter sind zum Würzen fast nicht zu gebrauchen, da sie einen intensiven Nebengeschmack verbreiten.
Einsatz als Heilkraut
Wer unter Verdauungsprobleme, Magenschmerzen, Menstruationsbeschwerden oder Schlafstörungen leidet, sollte sich mit der Nutzung von Eberraute, wissenschaftlich Artemisia abrotanum, als Heilkraut näher befassen. Auch Erkältungssymptome wie Fieber und Husten erfahren Linderung. Traditionell wird 1,5 TL getrocknetes Kraut mit 250 ml heißem Wasser zu Tee übergossen. Die empfohlene Ziehzeit beträgt 5 Minuten, die Tagesmenge 2-3 Tassen. Schwangere und Nierenkranke sollten auf diesen Tee verzichten.
Natürlicher Insektenvertreiber
Der intensive Duft schützt die Eberraute vor Schädlingsbefall. Davon dürfen auch ihre Nachbarspflanzen profitieren. Sie können die Pflanze gezielt in diesem Sinne einsetzen. Getrocknet und im Baumwollsäckchen verpackt vertreibt sie im Kleiderschrank Motten. Wer den Geruch der Ebberaute mag, kann mit einem kleinen getrockneten Sträußchen auch die Raumluft erfrischen.