Holunder per Aussaat oder via Stecklinge vermehren

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Die Vermehrung über Stecklinge bringt schnellere Resultate als die über Samen

Falls Sie einen Holunderstrauch bereits im Garten haben, ist die Vermehrung eine recht einfache Angelegenheit. Sie können Stecklinge schneiden und daraus Jungpflanzen ziehen. Oder Sie probieren es mit der Aussaat, die jedoch ein wenig heikler ist. Hier erhalten Sie zwei Anleitungen für die Vermehrung von Holunder.

Anleitung für die Vermehrung via Stecklinge

Im Hochsommer, wenn der Holunderstrauch voll im Saft steht, ist der ideale Zeitpunkt, um vitale Stecklinge für die Vermehrung zu schneiden. Suchen Sie sich einen gesunden Ableger aus, der halb verholzt ist. Auf dem Ableger sollten mehrere Blattknoten sein. Dabei handelt es sich um Verdickungen, die unter der Rinde zu sehen sind. Gehen Sie dann folgendermaßen weiter vor:

  1. Schneiden Sie einen oder gleich mehrere Stecklinge in einer Länge von zehn bis 15 Zentimetern ab
  2. Entlauben Sie die untere Triebhälfte
  3. Halbieren Sie die verbliebenen Blätter an der oberen Hälfte
  4. Füllen Sie magere Erde in kleine Töpfe
  5. Stecken Sie je ein bis zwei Stecklinge hinein, wobei mindestens ein Blattknoten unter der Erde sein soll
  6. Drücken Sie die Erde an und gießen Sie die Stecklinge
  7. Stülpen Sie eine Plastiktüte darüber oder stellen Sie die Töpfe in ein Zimmergewächshaus

Idealer Standort für die Steckhölzer ist ein halbschattiger, warmer Ort. Dort wird die Bewurzelung zügig vorangehen. Sobald erste Austriebe zum Vorschein kommen, wissen Sie, dass die Bewurzelung gelungen ist. Ins Freiland kommen die Zöglinge erst am April oder Mai im Folgejahr.

Holunder mit Samen vermehren

Bei Holundersamen handelt es sich um Kaltkeimer. Das bedeutet, dass Sie zuerst vorbehandelt werden müssen, bevor sie keimen können. Um Holunder via Samen zu vermehren, gehen Sie am besten Schritt für Schritt vor:

  1. Gewinnen Sie die Samen aus den Beeren und reinigen Sie sie
  2. Weichen Sie die Samen einen Tag lang in 2-prozentigem Kaliumnitrat ein, das in Apotheken erhältlich ist
  3. Falls Sie kein Kaliumnitrat bekommen, weichen Sie die Samen 48 Stunden lang in warmen Wasser ein
  4. Befüllen Sie eine Plastiktüte mit feuchtem Sand und geben Sie die Samen dazu
  5. Legen Sie die Tüte in den Kühlschrank
  6. Nach ein paar Tagen können Sie die Samen aus dem Kühlschrank holen und in einem Torf-Sand-Gemisch aussäen

Sobald es eine konstante Temperatur von 20 Grad Celsius hat, werden die Samen zum Keimen beginnen.