Johannisbeeren gelten als strauchähnliche Gewächse, die eher wenig geschnitten werden. Dabei bleiben gerade regelmäßig zurückgeschnittene und gut „erzogene“ Johannisbeersträucher lange gesund und tragen viele Früchte. Warum und wie Sie die Johannisbeere als Hochstamm erziehen, erfahren Sie hier.
Was ist ein Hochstamm?
Ein Hochstamm besteht aus einem Wurzel- und Stammteil und aus einer ausladenden Krone. Der Name verrät es eigentlich bereits. Es gibt einen Hauptstamm, wie man sich das bei einem Baum vorstellt. Ein Strauch hingegen hat mehrere Haupt- und Nebenstämme auf derselben Höhe. Bei der Johannisbeere ist der Hochstamm meist nicht die Johannisbeersorte selber. Als Stammbilder hält ein anderes (Johannisbeer)Gewächs her, zum Beispiel die Goldjohannisbeere. Auf diese wird die andere Sorte dann veredelt. Der Stamm beträgt so um die 80 Zentimeter, auf welchem dann eine buschige Krone wachsen kann.
Warum Sie Ihre Johannisbeere(n) als Hochstamm erziehen sollten
Viele trauen sich nicht so recht, ihre Johannisbeeren kräftig zurückzuschneiden und sind zu zaghaft mit der Gartenschere. Dabei ist ein regelmäßiger und auch starker Rückschnitt unbedingt notwendig. Die Johannisbeere wird so zum Neuaustrieb angeregt und der Ernteertrag steigert sich mehr und mehr. Eine gute Lösung ist es auch, die Johannisbeere als Hochstamm zu erziehen.
So sind Sie mit den Früchten auf Augenhöhe und sparen deutlich mehr Platz als bei einem ausladendem Johannisbeerstrauch. Sie können den Hochstamm dann sogar ins Staudenbeet setzt, das ergibt ein sehr schönes Bild. Im Frühling blüht er mit den anderen Stauden um die Wette und lockt zahlreiche Bienen an. Bienen- und insektenfreundliche Gewächse sind in der heutigen Zeit enorm wichtig.
In vielen unserer Gärten finden Bienen einfach nicht mehr genügend Nahrung. Bereits im späten Frühling können Sie das erste Mal ernten. Sie Früchte sind nicht nur sehr schmackhaft und vor allem gesund, Sie sehen in Ihrem glänzenden Tiefrot auch noch besonders dekorativ aus.
Johannisbeer-Hochstamm richtig schneiden
Der optimale Zeitpunkt für den Schnitt ist noch vor dem Frühlingsbeginn, als Ende Februar bis März. Da es sich bei dem eigentlichen Stamm der Johannisbeere nicht um die Edelsorte handelt, können Sie alle Wurzel- und Seitentriebe entfernen. Danach geht es an die Krone. Entfernen Sie hier alle Triebe, die vier Jahre und älter sind. Trennen Sie diese direkt an der Basis ab und lassen Sie aber genügend Stummel für den Neuaustrieb. Alle frischen und jungen Triebe bleiben von der Gartenschere unbedingt verschont.
Es ist im Allgemeinen wichtig, dass Sie Ihr Johannisbeer-Hochstamm regelmäßig zurückschneiden. Werden die Triebe in der Krone immer älter, tragen sie dementsprechend auch immer weniger Früchte. Außerdem muss die Krone regelmäßig ausgelichtet werden. Für den Rückschnitt gilt:
- dürre und schwache Triebe entfernen,
- kahle Triebe abschneiden,
- Krone auslichten und
- einen Formschnitt durchführen.
