Schwarze Johannisbeeren schneiden – so geht es

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Ein professioneller Rückschnitt begünstigt die Verzweigung des Strauches

Schwarze Johannisbeeren unterscheiden sich hinsichtlich ihres Rückschnittbedarfs von den roten und weißen Sorten. Komplizierter ist der Rückschnitt aber nicht, den können auch ungeübte Hobbygärtner problemlos durchführen. Trauen Sie sich einfach heran, denn das belohnt Sie mit einer reichen Ernte.

Welche Triebe der schwarzen Johannisbeere sind für den Rückschnitt interessant?

Eine schwarze Johannisbeere trägt ihre Früchte an ihren einjährigen Seitentrieben beziehungsweise den Verzweigungen, die sich aus den Seitentrieben ergeben. Im Fachjargon werden diese Pflanzenteile auch Zapfen genannt. Indem Sie diese richtig zurückschneiden, erreichen Sie, dass sich die älteren Haupttriebe immer wieder verzweigen und so neue Seitentriebe (Zapfen) ausbilden. Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt ist der August, und zwar direkt nach der Ernte.

So geben Sie den abgeschnittenen Trieben genügend Zeit, neue Verzweigungen zu bilden. So erhöhen Sie den Ernteertrag im nächsten Jahr um einiges. Doch welche Seitentriebe werden nun genau abgeschnitten? Die Antwort ist einfach, alle die älter als zwei Jahre sind. Natürlich bleiben die gesunden und kräftigen Haupttriebe bestehen. Als Faustregel gilt: Etwa zwölf Triebe sollte erhalten bleiben, der Rest darf gehen. So bekommt die Pflanze auch im Inneren genügend Licht.

So werden schwarze Johannisbeeren richtig geschnitten

Wenn Sie ältere Haupttriebe abschneiden müssen, kann dies ein schwierigeres Unterfangen sein. Mit einer normalen Gartenschere kommen Sie hier nicht weit. Verwenden Sie dementsprechend eine Axt oder Säge. Die Triebe, welche vom Hauptstamm abgetrennt werden, sind nicht so widerspenstig. Schneiden Sie diese unmittelbar von der Basis ab und achten Sie darauf, dass keine Reste (Stummel) mehr übrig bleiben.

Achten Sie dabei aber unbedingt darauf, dass Sie den Hauptstamm nicht verletzen. Sonst besteht die Gefahr, dass gefährliche Krankheitserreger eindringen können. Da Sie die Seitentriebe aber recht nah an der Basis abschneiden, kann dies recht schnell passieren. Dafür gibt es spezielle Heilpasten, welche die verletzte Stelle wieder versiegeln.

Kürzen Sie die Triebspitzen nur ein, machen Sie dies unbedingt mit einem schrägen Schnitt. So kann sich an der Schnittkante kein Regenwasser sammeln und der Trieb beginnt nicht zu faulen. Von einer schrägen Kante läuft das Wasser ab, auf einer geraden sammelt es sich. Hier noch einmal eine Übersicht über alle Pflanzenteile, die zurückgeschnitten werden müssen / können:

  • alte Haupttriebe,
  • kahl oder dicht wachsende Jungtriebe,
  • kranke und schwache Triebe sowie
  • Wasserschosser.

Weitere Tipps zum Rückschnitt

Bevor eine Gartenschere in die Nähe der schwarzen Johannisbeere kommt, sollte diese gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Das ist enorm wichtig, denn sonst besteht die Gefahr, dass an der Einschnittstelle Pilze und Bakterien eindringen können. Das bedeutet unter Umständen den Tot für Ihren Obststrauch. Hier ist, wie immer, Vorsorgen besser als Behandeln.

Außerdem sollten Sie die frischen Schnittstellen auch niemals mit den Fingern berühren. Das kann ebenfalls das Eindringen von Keimen hervorrufen. Im Prinzip gilt, der Rückschnitt von schwarzen Johannisbeeren ist einfacher als der von roten und weißen. Die Früchte wachsen dort nämlich an den zwei- bis dreijährigen Trieben. Hier ist etwas mehr Vorsicht geboten.