Die Jungpfer im Grünen ist keine Pflanze wie jede andere. Ihre blassblaue Blüte ist eine wahre Bereicherung für das Gartenbeet. Zudem dienen ihre Samen der kulinarischen Bereicherung zahlreicher Gerichte. Zudem ist die Jungpfer im Grünen die perfekte Einsteigerpflanze, da sie nur wenige Ansprüche an ihren Standort stellt. Informieren Sie sich in unserem Ratgeber umfassend über die optischen Eigenschaften und erfahren Sie alle wichtigen Fakten zur artgerechten Pflege.
Allgemeines
Die Jungpfer im Grünen, botanisch Nigella damascena L., ist eine Blühpflanze aus der Ordnung der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Aufgrund ihrer imposanten Erscheinung erfreut sich die Blume mittlerweile großer Beliebtheit. Das zeigt sich auch an den zum Teil sehr liebevoll und poetisch gewählten Bezeichnungen, unter denen Nigella damascena L. auch bekannt ist:
- Damaszener Schwarzkümmel
- Gretl in den Stauden
- Gretchen im Busch
- Braut in Haaren
- Venushaarige
- Damaskus-Schwarzkümmel
- Türkischer Schwarzkümmel
Die meisten Synonyme deuten auf die Pflanzenart und deren Verwandtschaft hi. Andere besitzen sogar einen sagenhaften Hintergrund wie zum Beispiel „Gretl in den Stauden“ oder „Gretchen im Busch“. Dieser Name bezieht sich auf die unerwiderte Liebe, die die zarte Blüte (metaphorisch für ein angebetetes Mädchen) symbolisiert. Eine Tiroler Sage erzählt von zwei Nachbarskindern, dessen Liebe von ihrem Vater nicht geduldet wird. Doch die jungen Liebenden geben nicht auf. Gretl versteckt sich in den Büschen und wartet auf ihren Hansel. Als dieser sie jedoch vom Wegesrand aus erblickt, werden beide von einer unsichtbaren Macht in Blumen verwandelt. In Österreich gilt der Vogelknöterich als männliches Pendant und trägt den Namen „Hansel am Weg“.
Herkunft
Die Jungpfer im Grünen stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Jedoch hat sie sich mittlerweile an das europäische Klima gewöhnt und wird schon seit hunderten Jahren in den nördlichen Breiten kultiviert. Sie wächst inzwischen sogar wild in Europa.
Merkmale und Eigenschaften
Die Jungpfer im Grünen ist eine typische Sommerblume mit exotischer Optik. Leider ist das Gewächs nur einjährig.
Wuchs
Kein Wunder, dass ihr Geliebter das Gretl in den Stauden sogar vom Wegesrand erblickt, Nigella damascena L. wächst bis zu einem halbem Meter hoch.
Blüte
Am eindrucksvollsten ist mit Sicherheit die Blüte der Pflanze, in der viele Menschen die Zartheit und gleichzeitig die Unnahbarkeit eines jungen Mädchens erkennen. Sie besteht aus fünf großen, blauen Blütenblättern, den sogenannten Kronblättern. Durch Eigenmutation haben sich mit der Zeit Varianten entwickelt, die auch weiß oder rosa blühen. Sie sind entweder gefüllt oder halbgefüllt. Die Blütezeit ist unabhängig der Sorte von Juni bis August.
Pflege
Möchten Sie die Jungpfer im Grünen im eigenen Garten kultivieren? Dann sollten Sie diese Pflege Tipps berücksichtigen.
Standortwahl
Die Jungpfer im Grünen ist aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit die ideale Einsteigerpflanze, die in jedem Garten gedeiht. An die Bodenbeschaffenheit stellt die Blume kaum Anforderungen. Nur auf mageren Böden bleibt das Gewächs kleinwüchsig und bildet wahrscheinlich keine Blüte. Da die Jungpfer im Grünen zu den Mittelzehrern gehört, empfehlen sich folgende Eigenschaften der Erde:
- sandig
- humos
- durchlässig
Zudem fördert ein sonniger Standort den Wuchs.
Gießen
Gretchen im Busch verträgt Trockenheit sehr gut und muss nur selten gegossen werden. Selbst an vollsonnigen Standorten braucht sie nur an sehr heißen Tagen etwas Wasser. Das regelmäßige Gießen fördert jedoch die Bildung immer neuer Blüten.
Jungpfer im Grünen pflanzen
Beim Pflanzen der Jungpfer im Grünen gehen Sie wie folgt vor:
- optimaler Zeitpunkt für die Aussaat: Mai, September und Oktober ebenfalls möglich
- Reihen mit einem Abstand von 25 cm anlegen
- Rillen mit Kompost bereichern
- Samen im Abstand von 15 cm aussäen
- Pflanztiefe nicht tiefer als 1 cm
- wenige Wochen nach der Aussaat auf 20 cm ausdünnen
Vermehrung
Die Jungpfer im Grünen sorgt eigenständig für ihr Fortbestehen. Botaniker sprechen von einer Semachorie. Bei diesem Fortpflanzungsverfahren trocknet der Griffel der Blüte so sehr aus, dass er an vorbeifliegenden Insekten haften bleibt. Lösen diese sich ruckartig, wird die Blüte zurück geschleudert und entleert ihre Samenstände.
Selbstverständlich können Sie die Samen auch ernten und gezielt über das Beet streuen.
Winterhart?
Leider ist die Jungpfer im Grünen nicht winterhart. Sie verträgt höchstens Temperaturen bis minimal 4°C.
Krankheiten und Schädlinge
Um Schädlinge oder Krankheiten müssen Sie sich nicht sorgen. Typische Erkrankungen sind nicht bekannt. Ganz im Gegenteil, die Jungpfer im Grünen gilt als sehr schneckenresistent.
Verwendung
Seit Jahren wächst die Jungpfer im Grünen sowohl in wilder Form als auch als kultivierte Blume in häuslichen Gärten. Ihre Optik passt besonders gut in das Erscheinungsbild eines Bauerngartens.
Pflanzung im Beet
Im Staudenbeet ist das Gretchen im Busch ein idealer, ansehnlicher Lückenfüller. Sehr harmonisch wirkt die Kombination mit anderen Sommerblumen wie Dahlien oder dem Sonnenhut.
Samen
Doch nicht allein die Optik der Blüte macht die Jungfer im Grünen zu einer lohnenswerten Bereicherung für den Hausgarten. Die Samen lassen sich nicht nur zur Vermehrung nutzen, sondern sind auch essbar. Allein äußerlich erinnern sie stark an Schwarzkümmel, was auf die enge Verwandtschaft beider Pflanzen zurückzuführen ist. Im Gegensatz zu Schwarzkümmel enthalten die Samen der Jungpfer im Grünen jedoch das Alkaloid Damascenin, welches bei übermäßigem Verzehr äußerst unbekömmlich ist. In geringen Mengen können Sie die Samen aber bedenkenlos als Gewürz verwenden. Der Geschmack wird Sie überraschen. Die Jungpfer im Grünen besitzt ein Aroma, das an Erdbeere und Waldmeister erinnert. Am besten verwenden Sie die Samen in gemahlener Form.
Um die Samen kulinarisch zu verwenden, ernten Sie diese im September oder Oktober.