Frostharte Kakteen – Der große Überblick

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Der Feigenkaktus verträgt Frost

Wenn Sie an die große Kaktus-Familie denken, haben Sie wahrscheinlich die großen Gewächse der Wüste, die den ganzen Tag die Sonne anbeten oder diejenigen Exemplare, die in tropischen Regenwälder ihre kälteempfindlichen Blätter in die Höhe recken, im Kopf. Doch einige der sukkulenten Überlebenskünstler sind auch auf 4500 Metern Höhe z.B. in den Anden oder in nordamerikanischen Gebirgen zu finden. Diese Kakteen sind entsprechend frosthart und können auch in mitteleuropäischen Gefilden gut überleben.

Winterharte Kakteen-Sorten: Diese gibt es

Es gibt nur wenige frostharte Arten des Kaktus. Doch diese ausgesuchten Exemplare halten dafür Temperaturen von bis zu -30°C aus, ohne Schäden davon zu tragen:

  • Sämtliche Feigenkaktusarten (z.B. der ‚Opuntia phaeacantha‘, ‚O. fragilis‘ sowie der ‚Opuntia rhodantha‘)
  • Alle Exemplare der Igelsäulenkakteen (u.a. der ‚Echinocereus adustus‘ oder der ‚Echinocereus viridiflorus‘)
  • Die Walzenkakteen (z.B. ‚Cylindropuntia imbracata‘, ‚C. whipplei‘ und ‚C. kleiniae‘)
  • Der hybride Gruson-Kaktus (‚Grusonia clavata syn. Corynopuntia clavata‘)
  • Alle Unterarten der Kugelkakteen (wie z.B. ‚Escobaria vivipara v. arizonica‘)

Kakteen ohne Stacheln, welche auch als „Blattkakteen“ bezeichnet werden, sind hingegen nie winterhart: Die frostsensiblen Verwandten der Dornenkakteen stoßen bereits bei Temperaturen ab 5°C an ihre kälteempfindlichen Grenzen und reagieren mit schnellen Schäden an den empfindlichen Wurzeln.

Frostharte Kakteen richtig vorbereiten

Damit Ihr heimischer Kaktus seiner Frosthärte auch vertrauen kann, sollten Sie ihn ab dem Spätsommer entsprechend vorbereiten. Dabei steht die Reduzierung des Gießwassers im Fokus: Damit die Sukkulente mit ihren prall gefüllten Wasservorrat nicht erfriert, muss sie die Menge an Flüssigkeit in ihrem Speicher verringern.

Stellen Sie dazu Ihren winterharten Kaktus im Frühling an einen sonnigen Standort. Sein Substrat sollten Sie mit anorganischen Materialien wie z.B. Lavagranulat, Bimskies oder Blähton anreichern, damit die Erde durchlässig wird. Ab Mitte August sollte der exotische Überlebenskünstler sukzessive weniger gegossen werden und die Wasserversorgung ab September vollständig eingestellt werden.

Regenschutz als A und O für winterharte Kakteen

Alle Maßnahmen zur Verringerung des Wassers sind zwecklos, wenn winterharte Kakteen permanentem Regen- oder Schneefall ausgesetzt sind. Daher sollten Sie Ihr Exemplar entweder unter ein Vordach stellen oder – ist keines verfügbar – einen einfachen Überbau als Nässeschutz konstruieren.

Zu diesem Zweck können Sie eine regenfeste, aber lichtdurchlässige Gewächshausfolie auf vier einfache Holzpflöcke spannen. Indem zwei Seiten dieser Konstruktion offen sind, garantieren Sie eine kontinuierliche Luftzirkulation.