Die verschiedenen Kakteen-Arten unterscheiden sich hinsichtlich dem Aufbau ihres feinen Wurzelwerks. Auch wenn die Pflege der Wurzeln bei Pflanzen generell in den Hintergrund rückt, wird das Thema spätestens bei einem Umzug in ein neues Pflanzgefäß relevant. Wir geben Ihnen daher Tipps, wie Sie die langen Wurzelstränge Ihres heimischen Kaktus richtig pflegen.
Das Wurzelsystem von Kakteen: Flachwurzler vs. Rübenwurzler
Im Allgemeinen unterteilen sich die verschiedenen Arten und Unterarten von Kakteen hinsichtlich ihres Wurzelwerks in Rübenartige und Flachwurzler. Während diejenigen Sukkulenten, die rübenartige Wurzeln vorweisen, in der Regel nässeempfindlicher sind und weniger gegossen werden sollten, vertragen flachwurzelnde Kakteen Feuchtigkeit besser, da sie weniger Staunässe entwickeln.
Auch bei der Pflanzung sollten Sie den jeweiligen Charakter des Wurzelsystems Ihrer Pflanze beachten: Rübenwurzler mögen tiefe und schmale Töpfe, in welche sie Ihr langes Wurzelwerk gut ausbreiten können. Flachwurzler kommen hingegen mit flachen, weiten Pflanzschalen besser aus.
Übrigens: Rübenwurzelnde Kakteen bilden zumeist die Arten der Wüstenkakteen, wobei ihre langen Wurzeln als zusätzliche Wasserspeicher dienen. Flachwurzelnde Kakteen kommen dahingegen eher in Regenwäldern und Bergregionen vor und werden auch als „Blattkakteen“ bezeichnet.
Kakteen-Wurzel als Lebensader
Das Wurzelwerk ist essentiell für das Überleben des Kaktus: Es besteht – sowohl bei Rübenwurzlern als auch bei Flachwurzlern – aus Hauptwurzeln, die sich in ein Geflecht aus Fein- und Haarwurzeln aufteilen. Über dieses Netz gelangen Feuchtigkeit und Nährstoffe in die Leitbahnen der Pflanze.
Während die dünnen Haar- und Feinwurzeln nur einige Stunden oder wenige Tage leben, werden die Hauptwurzeln der Pflanze stabil aufrechterhalten. Zarte Wurzeln werfen die meisten Kakteenarten bei großer Trockenheit ab und bilden sie je nach Bedarf wieder neu.
Kakteenwurzeln richtig schneiden
Sehen Sie beim Umtopfen Ihres Kaktus abgestorbene Wurzeln, können Sie diese fachgerecht zurückschneiden. Dabei sollten Sie stet eins scharfes, desinfiziertes Schneidwerkzeug verwenden:
- Schneiden Sie abgestorbene Wurzelteile bis in das gesunde Gewebe ab.
- Bestäuben Sie die Schnittstellen mit Holzkohlepulver.
- Lassen Sie die Pflanze für drei Tage an einem schattigen Standort trocknen.
Im Anschluss können Sie den Kaktus eintopfen und ihn an einen halbschattigen, warmen Standort stellen. Dort kann er sich erholen uns sollte erst nach einer Ruhephase von 3 Wochen das erste Mal gegossen werden.