Krankheiten von Kakteen: Schadbild und Behandlungen

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Wenn der Kaktus krank ist, hat er meist einen Pilz.

Auch wenn Ihr heimischer Kaktus noch so stachelig ist und von ihnen auf liebevolle Art und Weise umsorgt wird, gänzlich vor Krankheiten ist er dennoch nicht geschützt. Die exotischen Überlebenskünstler können sowohl Infektionen als auch Viruskrankheiten erleiden. Wir zeigen Ihnen den besten Umgang mit den beiden Krankheitsbildern, damit Ihr kleiner grüner Freund schnell wieder wohlauf ist.

Pilzinfektionen als häufigste Krankheitsursache

In der Pflanzenwelt sind Pilzinfektionen an den unterschiedlichsten Exemplaren weit verbreitet. Auch Kakteen und deren empfindliches Wurzelwerk können ab und an davon betroffen sein. Die gute Nachricht: Befindet sich die Sukkulente noch im frühen Stadium des Befalls, können Sie Ihren Kaktus immer noch retten und eine weitere Ausbreitung unterbinden. Die nachfolgende Übersicht listet die 3 häufigsten Pilzinfektionen von Kakteen auf und gibt Hinweise zu einer effektiven Behandlung:

Brennfleckenkrankheit (lat. „Gloeosporium“)

  • Schadbild: eingesunkene, runde Flecken mit brauner Verfärbung und harter, borkiger Struktur
  • Behandlungsvorschlag: Schadstellen großzügig herausschneiden, mit gesiebtem Holzkohlepulver bestäuben und anschließend mit „Saprol Pilz-frei“ besprühen
  • Experten-Tipp: für eine nachhaltige Prävention ebenfalls die benachbarten Kakteen behandeln

Fusarium-Welke (lat. „Fusarium verticillioides“)

  • Schadbild: dunkelbraun verfärbte Spross-Spitzen, rötlich-violetter Sporenbelag auf dem äußeren Kaktus-Gewebe, bei vorangeschrittenem Stadium Welkeerscheinungen
  • Behandlungsvorschlag: Kaktus von benachbarten Pflanzen isolieren, umtopfen, sowohl Wurzeln als auch Körper mit „Chinosol-Lösung“ besprühen
  • Experten-Tipp: Kakteen-Substrat vor dem Pflanzen eines Kaktus immer im Backofen desinfizieren

Wurzel- und Stängelfäule (lat. „Phytophtora“)

  • Schadbild: aufgeweichter, bräunlich-verfärbter Körper, Verfärbungen beginnen an der Basis, verfaulte Wurzeln im fortgeschrittenen Stadium möglich
  • Behandlungsvorschlag: gesunden Teil abtrennen und als Kopfsteckling in lockerem, mineralischem, Substrat bewurzeln lassen
  • Expterten-Tipp: Nässefäule kann durch eine trockene Überwinterung in der kalten Jahreszeit sowie moderates Gießen im Sommer effektiv vorgebeugt werden

Behandlung bei Viruserkrankungen

Ihr Kaktus kann auch an einer Virusinfektion erkranken: Häufige Symptome dieser Infektionen sind Zwergwuchs, unnatürliche Sprossformen oder andere Wachstumsdepressionen. In erster Linie werden die Viren durch Insektenstiche oder unsauberes Schneidwerkzeug übertragen und verbreitet. Heilungsmethoden der Viruserkrankungen sind bei Kakteen ungücklicherweise bislang nicht bekannt.

Daher sollte Ihr Exemplar bei einem ersten Verdacht dringend unter Quarantäne gestellt werden, um eine Ansteckung anderer Pflanzen zu verhindern. Hat sich der Virus-Verdacht bestätigt, muss der Kaktus in den Hausmüll entsorgt werden. Verwenden Sie – um einer Virusinfektion wirksam vorzubeugen – immer sauberes und mit Alkohol desinfiziertes Schnittwerkzeug.