Bitte einmal zum Friseur: Kakteen richtig zurückschneiden

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Abgestorbene Stellen können geschnitten werden.

Wenn Ihr majestätischer Wüstenkaktus beinahe mit der Zimmerdecke kollidiert oder ein Arm des schönen Süulenkaktus stark beschädigt ist, hilft in der Regel nur noch ein pflegender Rückschnitt. In dem folgenden Artikel erklären wir Ihnen daher, wie Sie Ihre heimischen Kakteen fachgerecht einkürzen können und geben zudem Tipps für das richtige Schneidewerkzeug sowie die korrekte Behandlung der Schnittwunden.

Kakteen einkürzen: Vorbereitungsarbeiten

Soll Ihr Kaktus den Rückschnitt der fleischigen Triebe und sukkulenten Blätter gut überstehen, sollten Sie zuächst die Qualität Ihres Schneidwerkzeuges überprüfen. Daneben sind die folgenden Vorkehrungen vorzubereiten, die für einen guten Rückschnitt wichtig sind:

  1. Legen Sie zunächst ein frisch geschärftes Messer oder Skalpell bereit, mit welchem Sie die fleischigen Pflanzentriebe einkürzen können.
  2. Auch ein Sägemesser sollte bereits gelegt werden, welches für den Rückschnitt verholzter Teile verwendet wird.
  3. Desinifizieren Sie jede zum Schneiden benötigte Klinge mit Spiritus.
  4. Stellen Sie sicher, dass die zur Wundbehandlung benötigte Holzkohleasche griffbereit liegt.
  5. Legen Sie vor dem eigentlichen Rückschnitt stabile Handschuhe (bspw. aus Nitril oder Leder) zum Schutz vor den Dornen des Kaktus an.

Experten-Tipp: Natürlich ist mit den dicken Handschuhen Ihre Fingerfertigkeit etwas eingeschränkt. Daher ist zum Fixieren der abzutrennenden Triebe eine Grill- oder Küchenzange ratsam.

Kakteen einkürzen: So gelingt es fachgerecht

Die beste Zeit, um mit dem Rückschnitt Ihres Kaktus zu beginnen, liegt in den Monaten von März bis Juli. Beachten Sie während der pflegenden Maßnahme die folgende Schnittführung, können Sie dadurch die Größe Ihres Gewächses regulieren und so gleichzeitig einen neuen Austrieb fördern:

  1. Kürzen Sie zu groß bzw. lang geratene Kakteen an ihren schmalsten Stellen ein.
  2. Setzen Sie den Schnitt dabei leicht schräg an, um sicherzustellen, dass der Pflanzensaft ablaufen kann.
  3. Besitzen Sie einen unverzweigten Säulen-Kaktus, sollten Sie diesen nun bis zum Triebende des Stammes zurückschneiden.
  4. Bei anderen Exemplaren genügt es, faulige bzw. kranke Stellen bis in das helle und unverfärbte Gewebe zurück.
  5. Bestäuben Sie nun alle Schnittwunden mit Holzkohlepulver, um diese zu desinfizieren und gleichzeitig den Saftfluss der Pflanze zu reduzieren.

Übrigens: Wenn Sie kranke Pflanzenteile einkürzen, sollten Sie nach jedem einzelnen Schnitt die Klinge Ihres Schneidgerätes mit einem in Alkohol getränkten Tuch abwischen. So stellen Sie sicher, dass eventuelle Keime sich nicht auf die gesunde Pflanze übertragen.