Das Pfaffenhütchen, bot. Euonymus europaeus, gehört zu den heimischen Sträuchern aus der Familie der Spindelsträucher. Das Holz des Großstrauches ist sehr zäh, weshalb es früher zu Orgelpfeifen, Schuhnägeln oder gar Stricknadeln verarbeitet wurde.
Wissenswertes zum Pfaffenhütchen
Das Pfaffenhütchen ist ein Großstrauch und kann bis zu 3 m breit und 6 m hoch werden. Es wächst gern an einem sonnigen bis halbschattigen Standort und kommt mit den verschiedensten Böden zurecht. Bevorzugt werden jedoch nährstoffreiche und kalkhaltige Böden mit einem guten Anteil Lehm. Man findet das Pfaffenhütchen in Laubwäldern und an Waldrändern, es wird für die Anlage von Hecken und zur Böschungsbefestigung genutzt. Folgende Besonderheiten sollten beachtet werden:
- heimisches Wildgehölz
- windfest und frosthart
- die Blüten dienen als Bienenweide
- attraktive, aber stark giftige Früchte im Herbst
- die Früchte sehen aus wie die Kopfbedeckung eines Priesters, daher der Name
- verträgt Trockenheit, aber auch Überschwemmungen
- Wuchsgeschwindigkeit bis zu 25 cm im Jahr
- keine besonderen Bodenansprüche
Die Blüte des Pfaffenhütchens
Das Pfaffenhütchen blüht im Mai und Juni mit einer unscheinbaren, gelblich-weißen Blüte. Ihre vier Kelchblätter sind grün und winzig klein. Mehrere Einzelblüten stehen locker in Trugdolden beieinander. Die unauffällige Blüte verströmt einen süßlichen Duft, der kleine Insekten anzieht. Häufige Bestäuber sind Ameisen, Fliegen oder auch Bienen. Im August reifen die korallroten Früchte heran. Vier Fruchtklappen springen auf und geben die Samen frei. Diese hängen an zarten Fäden und sind orangerot ummantelt. Die bunten Früchte werden sehr gerne von Vögeln gefressen. Drosseln, Elstern, Meisen und Rotkehlchen verzehren die fleischigen Früchte und scheiden die Samen wieder aus. So tragen sie zur Verbreitung des Pfaffenhütchens bei.
Die Giftigkeit
Das Pfaffenhütchen ist in all seinen Teilen stark giftig. Besonders in den Samen ist der giftige Anteil sehr hoch. Die Giftstoffe sind herzwirksame Glykoside und verschiedene Alkaloide, an denen sogar Kühe verenden können. Beim Menschen tritt die Wirkung des Giftes erst nach etwa 10 Stunden auf. Der Verzehr von 30 bis 40 Samenkörnern ruft tödliche Lähmungen hervor. Werden nur wenige Samen gegessen, treten Kreislaufstörungen, Fieber und Koliken auf.