Pfeifensträucher werden gerne in öffentlichen Grünanlagen als Hecken oder im Garten als Solitärgehölz kultiviert. Wer mehrere Pflanzen gewinnen möchte, kann den Pfeifenstrauch einfach, aber mit etwas Geduld, vermehren.
Stecklinge oder Aussaat?
Der Pfeifenstrauch entwickelt nach der Blüte Kapselfrüchte, in denen sich die Samenkörner verbergen. Die Samen können im Herbst geerntet und während des Winters trocken aufbewahrt werden. Im Frühjahr sät man die 3 mm langen Samenkörner in Anzuchterde aus. Nach erfolgreicher Keimung vereinzelt man die Sämlinge und gibt ihnen jeweils einen separaten Topf. Erst im nächsten Frühjahr können die Jungpflanzen ins Freiland umgepflanzt werden.
Da es sich bei den Pfeifensträuchern häufig um Hybriden handelt, deren Samen nur selten keimen, ist es einfacher sortenreine Samen aus dem Fachhandel zu verwenden. Die Vermehrung des Pfeifenstrauches ist jedoch viel unkomplizierter, wenn man mit Stecklingen vermehrt.
Stecklingsvermehrung
Durch diese Art der Vermehrung erhält man sortenreine Pflanzen, welche die gleichen Eigenschaften aufweisen, wie die Mutterpflanze. Man geht dabei wie folgt vor:
- Kopfstecklinge nach der Blüte schneiden
- halb verholzte Triebe auswählen, etwa 20 cm abschneiden
- untere Blätter entfernen, sie faulen sonst in der Erde
- obere Blätter am besten halbieren, damit die ganze Kraft in die Bewurzelung geht
- eine Mischung aus Gartenerde und Sand vorbereiten
- Anzuchttöpfe damit auffüllen
- Stecklinge in die Erde setzen, Bewurzelungspulver ist nicht erforderlich
- Substrat stets feucht halten
- für ein gutes Klima eine Plastiktüte über den Topf stülpen, gegen Schimmelbildung regelmäßig lüften
Sobald die Triebe ausschlagen, war die Bewurzelung erfolgreich. Die Jungpflanzen werden jedoch erst im folgenden Frühjahr an ihren endgültigen Standort verpflanzt. Den Winter verbringen sie an einem kühlen, aber hellen Ort im Haus. Es sollten vorsorglich immer reichlich Stecklinge geschnitten werden, da erfahrungsgemäß nicht alle Triebe Wurzeln bekommen.
Eine Stecklingsvermehrung kann auch direkt im Freiland erfolgen. Dazu steckt man die geschnittenen Triebe direkt in die Gartenerde. Auch hier kann der Trieb mit Folie abgedeckt werden, muss jedoch nicht. Wichtig ist, die Pflanzerde immer gut feucht zu halten. Die Stecklinge werden Wurzeln bekommen, sind jedoch noch sehr empfindlich. Für die Überwinterung im Beet benötigen sie daher einen guten Winterschutz mit Tannenzweigen, Reisig oder Vlies. Bis die jungen Pfeifensträucher zum ersten Mal Blüten tragen, vergehen in der Regel zwei bis vier Jahre.