Portulak bekämpfen – so bremsen Sie ihn aus

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Portulak kann am besten durch ausreißen entfernt werden.

Das kulinarische Interesse an Portulak ist längst erwacht. Das Wildgemüse mit den fleischigen Blättern wird sogar in Gourmetrestaurants serviert. Dennoch wünscht sich so mancher Gärtner, es möge endlich aus seinem Garten verschwinden. Irgendwie passt das nicht zusammen. Oder doch?

Warum Portulak auch ein „Unkraut“ ist

Gegen eine reiche Portulakernte hat sicher niemand etwas einzuwenden. Doch ein Fakt sollte jedem Gartenbesitzer bekannt sein, egal ob er das Gemüse gezielt anbaut oder wild im Garten entdeckt: Portulak produziert die ersten Samen im zarten Alter von gerade mal sechs Wochen. Und das zu Tausenden! Eine einzelne Pflanze soll in ihrem Leben fast 200.000 Samen zur Reife bringen können. Lässt man das Gemüse nur einen Augenblick aus den Augen, hat sein Eroberungszug bereits begonnen. Verstärkend kommt hinzu, dass die Samen extrem widerstandsfähig sind und auch nach mehr als 30 Jahren noch gut keimen. So ist es nicht verwunderlich, dass Portulak zu den schädlichsten Unkräutern gezählt.

Wie kann Portulak bekämpft werden?

Portulak, der sich selbst aussäen konnte, verdrängt alsbald erwünschte Pflanzen und muss bekämpft werden. Das ist gar nicht so einfach, denn neben den sichtbaren Pflanzen lauern im Boden noch unzählige Samen, die freudig ihrer Keimung entgegensehen. Doch eine schnelle Lösung gibt es nicht. Es sind Fleiß, Disziplin und ein langer Atem gefragt. Das sind die Aufgaben:

  • unerwünschte Exemplare laufend rausreißen
  • weitere Samenbildung verhindern

Hinweis:
Chemische Bekämpfung der Pflanze mit einem Herbizid wäre theoretisch möglich, doch in einem Gartenbeet auch alles andere als unbedenklich. Zudem ist es nur gegen Pflanzen und nicht gegen Samen wirksam. Müsste also jedes Jahr neu versprüht werden.

Unerwünschte Exemplare rausreißen

Wenn Ihnen der Appetit nach diesem Kraut noch nicht vergangen ist, können Sie einige Exemplare für die Ernte stehen lassen. In diesem Fall beachten Sie aber unbedingt den nachfolgenden Absatz über die Verhinderung von Samenbildung. Alle anderen Exemplare sollten Sie samt Wurzel rausreißen, sobald Sie sie nur erblicken. Gehen Sie in regelmäßigen Zeitabständen den Garten ab, um weitere Pflanzen aufzuspüren. Diese Arbeit wiederholen Sie Jahr für Jahr, bis Portulak irgendwann verschwunden scheint. Doch bleiben Sie auch danach wachsam! Auch Jahre später können übrig gebliebene Samen keimen.

Samenbildung verhindern

Entfernen Sie sofort alle Blütenansätze, damit keine neuen Samen gebildet werden, die das Problem zusätzlich verschärfen bzw. verlängern würden. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Oktober. Das ist die Zeitspanne, in der Sie aufmerksam nach gelben Blüten Ausschau halten müssen.

Wenn nichts hilft: oberste Bodenschicht abtragen!

Wenn das Kraut immer wieder durchkommt und das Ausreißen einfach kein Ende nimmt, müssen die Samen fort, bevor sie keimen können. Das geht nur, indem die oberste Bodenschicht abgetragen wird. Danach wird neuer Mutterboden verteilt. Ob der Aufwand lohnt, bleibt abzuwägen.