Die verschiedenfarbig blühenden Taubnesselarten sind vor allem für Naturgärten eine Bereicherung. Auch für die grüne Küche können sie Köstliches beisteuern. Doch sie besitzen einen enormen Ausbreitungswillen, den sie gekonnt und auf mehreren Wegen umzusetzen wissen. Darin müssen sie ausgebremst werden.
Die Vermehrung ist der Schlüssel
Der „gut organisierten“ Vermehrung ist es zu verdanken, dass in den Garten eingewanderte oder gezielt gepflanzte Taubnesseln so schnell nicht mehr daraus verschwinden. Im Gegenteil, sie erobern sich mit der Zeit immer größere Teile des Gartens. Andere geliebte Pflanzen bleiben dabei auf der Strecke, weil sie ihren Platz weniger gut behaupten können. Um die Vermehrung der Wildpflanze zu drosseln, sollten Sie ihre Vermehrungswege kennen. Das sind:
- Samenaussaat
- unterirdische Ausläufer
Die Vermehrungswege effektiv kappen
Verhindern Sie, dass sich die Taubnessel ungezügelt vermehren kann, und Sie haben gewonnen. Doch das ist einfacher gesagt als getan. Die Arbeit muss mühevoll mit der Hand verrichtet werden, fordert Zeit und Geduld.
- bereits ab Mitte Mai sind erste Samen reif, können sich selbst aussäen
- daher unerwünschte Pflanzen vor der Blütezeit rausreißen
- je nach Art ab Februar oder März
- ausgerissene Pflanzen entsorgen (nicht auf den Kompost geben!)
- Boden gut auflockern
- möglichst alle Wurzelteile entfernen
Alle Pflanzenteile der Taubnessel sind essbar. Alles, was Sie nicht mehr im Garten haben wollen, kann Ihren Speiseplan bereichern. Blüten als essbare Dekoration, Blätter als Zutat für Salate und Smoothies.
Garten regelmäßig kontrollieren und ggf. nacharbeiten
Behalten Sie nach der Ausreißaktion das Beet weiterhin im Blick. Sollte aus einem übersehenen Wurzelstück oder einem Samen eine neue Pflanze heranwachsen, entfernen Sie sie unverzüglich. Zeigt sich das Kraut als ein hartnäckiger oder gar unbesiegbarer Gegner, schauen Sie sich im Handel nach einem biologischen Bekämpfungsmittel um, oder zeigen Sie noch mehr Arbeitseinsatz und Geduld.
Ausbreitung vorbeugen
Die Taubnessel ist so nektarreich, dass sie zahlreiche Bestäuber wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anzieht. Sie ganz aus dem Garten zu vertreiben, ist sicher nicht erstrebenswert. Das ist auch nicht notwendig, wenn mit dem Wissen um ihren Verbreitungsdrang einige Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Eine etwa 20 cm tiefe Wurzelsperre verhindert, dass die unterirdischen Ausläufer auf Flächeneroberung gehen. Achten Sie auch auf Ameisenstraßen, da Ameisen Samen in andere Teile des Gartens verschleppen. Sie müssen sofort nach der Entdeckung unterbrochen werden. Zeigt sich eine Taubnessel an einem Platz, wo sie nicht hingehört, rupfen Sie sie noch vor der Blüte aus.
Mehr Fakten über die Taubnesseln finden Sie in unserem Taubnessel-Steckbrief. Zusätzliche Informationen gibt es in speziellen Steckbriefen zu den Arten Rote Taubnessel, Weiße Taubnessel und Gefleckte Taubnessel.