Der Bärenklau kann harmlos-essbar oder lebensbedrohlich daherkommen. Je nachdem, ob im Namen vor dem Bärenklau ein Wiesen oder Riesen steht. Der auch als Herkulesstaude bekannte Riesen-Bärenklau breitet sich invasiv aus und muss schleunigst gestoppt werden. Doch in der Eile dürfen niemals wichtige Schutzvorkehrungen vergessen werden.
Riesen-Bärenklau ein invasiver Neophyt
Im Gegensatz zum einheimischen, harmlosen Wiesen-Bärenklau ist der Riesen-Bärenklau eine eigewanderte Giftpflanze. Der Neophyt ist aufgrund seiner Riesenstatur nicht zu übersehen. Kundige Menschen machen einen weiten Bogen um ihn, Kinder dagegen zieht er magisch an. Deswegen ist diese Pflanze gefährlich und darf nicht ignoriert werden! Je länger sie geduldet wird, um so mehr Zeit bekommt sie, sich weiter über Samen auszubreiten. Sie besiedelt nicht nur freie Flächen, sondern verdrängt rigoros alle Pflanzennachbarn. Die imposante Größe von bis zu 3 m ist einmalig, doch Jungpflanzen können mit ähnlichen Pflanzen leicht verwechselt werden. Informieren Sie sich ausführlich, um Riesen-Bärenklau in jedem Wachstumsstadium sicher zu erkennen.
Chemieeinsatz verboten, aber Hilfe in Sicht
Es ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, Riesen-Bärenklau zu melden. Doch da die „Vernichtung“ dieser Giftpflanze auch von staatlicher Seite betrieben wird, lohnt es zumindest, einen Fund im öffentlichen Raum zu melden. Oftmals rückt das zuständige „Grünamt“ aus, um Vergiftungen vorzubeugen. Im Hausgarten und in Gewässernähe darf Riesen-Bärenklau nicht mit chemischen Mitteln bekämpft werden.
Bekämpfung nur mit Schutzmaßnahmen
Müssen Sie selbst den Riesen-Bärenklau vernichten, so schützen Sie ihren Körper gut. Der bloße Hautkontakt in Verbindung mit Sonnenbestrahlung wird sehr schmerzhafte Hautverbrennungen verursachen.
- lange, dicke Kleidung anziehen
- geschlossene Schuhe tragen
- feste Schutzhandschuhe nutzen
- Gesicht bedecken und Plexiglasbrille mit seitlichem Schutz aufsetzen
Idealer Zeitpunkt für die Bekämpfung
Machen Sie sich möglichst früh im Jahr an die Arbeit ran. Dann sind die Pflanzen kleiner und ein zu naher Kontakt einfacher zu vermeiden. Außerdem haben sie noch keine Samen gebildet. Der Tag sollte regnerisch oder bedeckt sein, da Sonnenlicht die Wirkung des giftigen Pflanzensafts verstärkt.
So wird Riesen-Bärenklau bekämpft
Riesenbärenklau muss mechanisch bekämpft werden. Im ersten Schritt wird der oberirdisch sichtbare Teil der Pflanze mit einer Garten- oder Astschere abgeschnitten. Danach muss noch die rübenähnlich verdickte Wurzel bis in etwa 15 cm Tiefe abgestochen und anschließend aus der Erde geholt werden. Dafür müssen ein stabiler Spaten und eine Grabegabel in die Hand genommen werden. Sollte die Pflanze bereits Samen tragen, breiten Sie zunächst drumherum eine große Plane aus, um auch diese anschließend einzusammeln.
Decken Sie die Wurzelscheibe noch mit schwarzer Folie ab, damit die im Boden verbliebenen Wurzelreste nicht austreiben, sondern stattdessen schneller verrotten.
Bärenklau von großen Flächen entfernen
Große Flächen händisch von Bärenklau zu befreien, ist eine schier unlösbare Aufgabe. Versuchen Sie es mit folgender Methode:
- Fläche abmähen und anschließend 15 cm tief fräsen
- im Mai damit beginnen
- alle 10 Tage wiederholen, den kompletten Sommer lang
Wer auf dem Lande lebt und Schafe und Ziegen besitzt, kann sie im Kampf gegen diesen Neophyten einsetzen. Er ist für sie ungiftig. Heißes Wasser ist ein effektives Bekämpfungsmittel, doch macht keinen Unterschied zwischen Bärenklau und willkommenen Pflanzen.
Bärenklau unschädlich entsorgen
Abgeschnittener bzw. ausgegrabener Bärenklau sollte verbrannt werden, damit er keine Chance bekommt, sich durch Samen oder Wurzelreste woanders zu verbreiten.