Portulak ist ein schmackhaftes Sommergemüse, das rasch wächst und damit eine frühe Ernte liefert. Als Portulak wird aber auch eine andere Pflanzensorte bezeichnet, die es eher kühl mag und daher für den Winter angebaut wird. Wir erklären, wie Sie beide gezielt in den Garten anbauen werden.
Sommerportulak – Portulaca oleracea
Dieser Portulak wird auch als Echter Portulak oder Gemüse-Portulak bezeichnet. Er wird einjährig durch Aussaat kultiviert. Da er wärmeliebend ist, startet der Anbau erst Mitte Mai. Es möglich, Sommerportulak im Haus auf der Fensterbank vorzuziehen. Doch da das Gemüse generell schnell wächst, lohnt der Aufwand nicht.
- breitflächig oder in Reihen aussäen
- ideale Keimtemperatur liegt zwischen 20 und 22 °C
- Keimung erfolgt nach etwa 5-10 Tagen
- Lichtkeimer, daher nur leicht mit Erde bedecken
Säen Sie Portulak portionsweise aus, zum Beispiel alle 14 Tage. Dann können Sie den ganzen Sommer laufend junge Pflanzen ernten. Die letzte Aussaat erfolgt spätestens Mitte September.
Sämlinge ins Beet pflanzen
Vorgezogene Sämlinge kommen ab Mitte Mai in den Garten. Eine Direktaussaat wird etwas später vereinzelt. Suchen Sie für Sommerportulak ein sonnig stehendes Beet aus, welches ihnen viel Wärme und Licht bietet. Die Erde sollte locker, durchlässig und leicht feucht sein. Als Pflanzabstand sollten Sie 15 x 15 cm einhalten. Vor der Pflanzung kann der Boden mit etwas Kompost angereichert werden. Unmittelbar nach der Pflanzung wird Portulak gut angegossen. Weitere Wassergaben braucht die Pflanze nur, wenn längere Zeit trockene Witterung vorherrscht. Bereits vier bis sechs Wochen nach der Aussaat beginnt die Erntezeit.
Winterportulak – Claytonia perfoliata
Vielen ist diese winterharte Pflanze vielleicht auch als Winterpostelein oder Tellerkraut bekannt. Sie lässt sich ideal auf bereits abgeräumten Beeten anbauen. Auch sie wird durch Aussaat vermehrt. Als Kaltkeimer bevorzugt sie allerdings kühlere Temperaturen und eher schattig gelegene Beete. Ideale Keimtemperatur liegt unter 12 °C.
- Samen Ende September bis Anfang Oktober aussäen
- mit 1 cm Erde bedecken
- Sämlinge auf 15 x 15 vereinzeln
Düngen ist nicht notwendig. Auch der Wasserbedarf wird mühelos durch Regen und Schnee abgedeckt. Sobald seine Stiele 10 cm Länge erreicht haben, wird Winterportulak geerntet.
Hinweis:
Beide Portulak Arten sind nicht mit dem Portulakröschen zu verwechseln. Zwar ist dieses mit dem Sommerportulak verwandt, wird jedoch ausschließlich als Blume kultiviert. Seine Blätter sind nämlich ungenießbar.
Achtung: Portulak ist vermehrungsfreudig!
Bevor Sie Portulak freudig in den Garten säen, sollten Sie noch dieses wissen: Das Kraut bildet schon nach wenigen Wochen reife Samen aus und das in Unmengen. Da diese ihre Keimfähigkeit bis zu 40 Jahre behalten, kann die Pflanze schnell zu einem sich invasiv ausbreitenden Unkraut entwickeln. Einfacher als nachträgliche Bekämpfung ist es, im Vorwege Vorkehrungen zu treffen. Entfernen Sie einfach rechtzeitig alle Blüten!
