Der Rainfarn (Tanacetum vulgare) gehört zur Familie der Korblütler. Er ist eine attraktive, aber giftige Wildstaude mit einer Blütendolde aus kleinen gelben Blütenknöpfen. Eine Brühe aus Kraut und Blüten ergibt ein wirksames Mittel gegen saugende Insekten.
Standort, Aussehen und Wachstumsbedingungen
Der robuste Rainfarn ist eine stark wuchernde, krautige Pflanze, die unter anderem an Wegen, auf Schuttplätzen oder auch an Ufern vorkommt. Er wächst bis zu 130 cm hoch und hat stark duftende, gefiederte Laubblätter. Der Duft stammt von den enthaltenen ätherischen Ölen, wie
- Campher
- Borneol
- Thujon
Von Juni bis September blüht der Rainfarn mit Blütendolden aus kleinen, gelben Blütenknöpfen. Er bevorzugt das volle Sonnenlicht auf einem warmen, nährstoffreichen, humosen und schwach basischen Boden. Aufgrund des enthaltenen, giftigen Thujon, kann die Pflanze vom Menschen nicht verzehrt werden. Sie findet jedoch Verwendung als natürliches Pflanzenschutzmittel. Daher macht es Sinn, Rainfarn, wenn möglich, im Garten zu kultivieren. Zum einen erhält man einen attraktiv blühenden Strauch und zum anderen ist immer Material für die Herstellung eines Pflanzenschutzmittels vorhanden.
Das Pflanzenschutzmittel
Aus dem giftigen Rainfarn kann auf einfache Weise eine Spritzbrühe gegen beißende und saugende Insekten hergestellt werden. Man vertreibt damit
- Blattläuse
- Raupen
- weiße Fliegen
- Erdflöhe
- Schnecken
- Rost und Mehltau
Auch bei Beerensträuchern findet der Sud Verwendung. Er vertreibt
- den Erdbeerblütenstecher
- die Erdbeermilben
- den Himbeerkäfer
- die Brombeermilben
Für die Verwendung muss zunächst eine spritzfähige Brühe hergestellt werden. Dabei geht man wie folgt vor:
- Man schneidet (mit Handschuhen) 1,5 kg blühenden Rainfarn, die Blüte enthält die meisten Wirkstoffe.
- Ein großer Eimer wird mit 10 l Wasser gefüllt.
- Man zerkleinert das Kraut und gibt es für 24 im Wasser hinein.
- Nun kocht man das Ganze auf und lässt es eine halbe Stunde köcheln.
- Abschließend seiht man die Brühe durch und lässt sie abkühlen.
Ausgekühlt kann die Brühe auf mit Schädlinge befallene Pflanzenteile aufgespritzt werden. Zum gezielten und einfachen Versprühen eignet sich ein handelsüblicher Handdrucksprüher. Die Brühe kann auch bei Gemüse angewandt werden. Hier muss man dann mit dem Verzehr einige Zeit warten.
Spritzt man zum Ende des Sommers Rainfarnbrühe unverdünnt auf Obstbäume, wirkt sie gegen überwinternde Schädlinge und deren Eier, die sie unter die Baumrinde legen.