Die Rote Taubnessel kann in unseren Breitengraden oft angetroffen werden. Denn auch als einjährige Pflanze schafft sie es, sich zu behaupten. Die rote Farbe ihrer Blüten hat bei der Namensgebung mitgewirkt. Eine vielseitige Pflanze – für Vase, Kochtopf und den Medizinschrank.
Allgemeine Informationen
- Botanischer Name: Lamium purpureum
- Deutscher Name: Rote Taubnessel oder Purpur Taubnessel
- Gattung: Taubnesseln (Lamium)
- Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
- Verbreitung: europaweit
- einjährige Pflanze
- Wuchs: niedrig, bis zu 50 cm; aufrecht
- Blätter: zunächst rötlich überhaucht, später dunkelgrün, eiförmig, mit gesägtem Rand, ca. 5 cm lang
- Blüten: kleine purpurne Lippenblüten, Unterlippe leicht gemustert
- Blütezeit: März bis Oktober
- Früchte: viergeteilte Spaltfrüchte
Vorkommen in der Natur
Die Rote Taubnessel ist die am meisten verbreitete Taubnesselart bei uns. Sie kann jedoch leicht mit der Gefleckten Taubnessel verwechselt werden, der sie sehr ähnelt. Es dürfte nicht so schwer sein, der Purpur Taubnessel zu begegnen. Da sie sowohl in der Sonne als auch im Schatten wachsen kann, ist kein freier Platz vor ihr sicher. Sie finden sie auf Äckern und Brachflächen, entlang befahrener Straßen und Feldwege oder am Waldrand. Auch der Zaun eines Kulturgartens stellt für sie keine unüberwindbare Barriere. Ihr liebster Boden ist nährstoffreich, locker und frisch.
Eine gut funktionierende Vermehrung
Diese einjährige Taubnessel ist ein Vermehrungsmeister. Die Samen keimen früh im Jahr, sodass sie sich als erste Art sichtbar zeigt und weite Landstriche bedeckt. Der frühen Keimung können bereits ab Februar erste Blüten folgen, und nur wenige Wochen später sind die Samen reif. So schaffte es die Rote Taubnessel, pro Jahr 3-4 Generationen hervorzubringen.
Wenn Sie die Ausbreitung dieser Wildpflanze im Garten nicht wünschen, sollten Sie sie am Blühen und dadurch an der Selbstaussaat hindern. Sie bekämpfen die Taubnessel, indem Sie einzelne Pflanzen vor der Blütezeit ausrupfen. Große Flächen können Sie abmähen.
Die nützliche Seite der Wildpflanze
Wie alle Taubnesseln ist auch die Rote Taubnessel essbar. Sie können die nach Steinpilzen schmeckenden Blätter wie Blattgemüse verwenden und mit den süßen Blüten Speisen schmücken. Sie erscheinen hauptsächlich von April bis Oktober, zeitgleich mit der Blütezeit der Weißen Taubnessel.
In der Kräuterheilkunde wird in erster Linie die Weiße Taubnessel gegen Entzündungskrankheiten verwendet. Doch auch die Rote Taubnessel hat ähnliche Inhaltsstoffe.
Die blühenden Triebe der Roten Taubnessel eignen sich als Schnittblumen für die Vase. In milden Jahren können sie sogar in den ansonsten blütenarmen Wintern gesichtet werden.