Die Taubnessel macht die Hände nicht taub, wie die ähnlich aussehende Brennnessel. Dieser Wildpflanze darf also jeder ungestraft näherkommen. Für eine Annährung gibt es viele gute Gründe. Der Anblick hübscher Blüten, der süßliche Duft oder das Verlangen nach einer gesunden Nascherei. Lernen wir mehr über sie.
Allgemeine Informationen
- Botanische Bezeichnung: Lamium
- Volkstümliche Bezeichnungen: Bienensaug, Blumennessel, Nettel, Zauberkraut und Todeskraut
- Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
- Ursprung: hauptsächlich Europa und Asien
- Verbreitung: weltweit
- Arten: etwa 80
- Bekannteste Arten: Rote Taubnessel, Weiße Taubnessel, Gefleckte Taubnessel, Gewöhnliche Goldnessel
- Mehrjährige krautige Pflanze, winterhart bis -30 °C
- Vermehrung: unterirdische Ausläufer und Samenaussaat
- Wuchs: variiert je nach Sorte und Lebensbedingungen von 20 cm bis zu 2 m
- Blütezeit: artenabhängig von März bis November
- Giftigkeit: ungiftig in allen Teilen
Kurzbeschreibung der Blätter und Blüten
Das Laub der Taubnessel ähnelt sehr der allzu gut bekannten Brennnessel. Die Blätter sind grün, spitz zulaufend, gezackt und behaart. Doch sie dürfen folgenlos berührt werden, weil sie kein brennendes Nesselgift enthalten.
Die Blüten können je nach Art weiß, rosa, gelb, rot oder violett sein. An der Blütenfarbe lassen sich auch gut die einzelnen Arten unterscheiden. Es sind kleine Lippenblüten, deren Kronblätter bis zu 3 cm lang werden können. Die Blüten sind in Scheinquirlen rund um den Stängel angeordnet. Sie duften zart nach Honig.
Wegen ihrem Nektarreichtum gilt die Taubnessel als wahre Bienenweide. Wenn Sie sie in einem naturnahen Garten kultivieren möchten, denken Sie bei der Pflanzung an eine Wurzelsperre. Ansonsten kann sich das Wildkraut derart ausbreiten, sodass Sie sie es nur mühsam bekämpfen können.
Essbarkeit und Geschmack
Dieses Wildkraut ist komplett essbar. Im Frühjahr sind die frisch ausgetriebenen Blätter besonders zart und würzig aromatisch. Sie können wie Blattgemüse gedünstet werden. Gesünder sind sie im rohen Zustand, beispielsweise in Salate oder Smoothies. Sobald die Blütezeit einsetzt, laden die süßlich schmeckenden Blüten zum Pflücken ein. Sie können sofort genascht oder als essbare Dekoration verwendet werden.
Ab Herbst können Wurzeln ausgegraben und wie Gemüse zubereitet werden. Ihr Geschmack erinnert an Steinpilze. Trockene Samen können Sie im Winter in vitaminreiche Keimlinge verwandeln und damit Ihren Speiseplan bereichern.
Einsatz als Heilkraut
Auch dieses Wildkraut spielt in der Kräuterheilkunde eine Rolle, vorrangig bei Entzündungskrankheiten. Sie daheim können sich seine Heilwirkung zunutze machen, indem Sie sich aus frischen Blättern einen Tee aufbrühen.
Vorkommen in der Natur
In der freien Natur sucht sich die Taubnessel ihre Nischen, wo sie gutgedeihen kann. Dabei zeigt sie sich anspruchslos. Wenn möglich, siedelt sie sich eher im Schatten an, bevorzugt feuchte aber nicht zu nasse Böden. Sie können sie an Weg- und Straßenrändern entdecken, aber auch in Randgebieten des Waldes oder auf brachliegenden Flächen.