Die Taubnesseln, botanisch Lamium, sind hierzulande in der Natur gut vertreten. So kann jeder, der sich auf die Suche nach ihnen begibt, garantiert fündig werden. Zum Sammeln bietet sich alles an, denn alles an dieser Pflanze ist essbar. Ob Blätter oder Blüten auf den Teller landen, ist eine Frage der Vorliebe bzw. der Verfügbarkeit.
Pflanzenteile geschmacklich betrachtet
Zunächst einmal sei gesagt, dass die komplette Pflanze ungiftig ist. Sie können also beruhigt alles essen, um den eigenen Favoriten herauszufinden:
- Blätter haben ein mild-würziges Aroma
- Kenner sprechen von einer Champagnernote
- Wurzeln erinnern geschmacklich an Steinpilze
- Blüten duften nach Honig und schmecken süß
Getrocknete Samen machen es möglich, dieses Wildkraut auch im Winter zu nutzen. An einem lichtvollen Platz lassen sich daraus Keimlinge für Salate und Smoothies ziehen.
Beste Sammelzeit hierzulande
Die einzelnen Pflanzenteile werden zu folgenden Zeiten gesammelt:
- Wurzeln ab Herbst
- Blätter und Triebe von Frühjahr bis Herbst, doch die Frühjahrsblätter sind zarter
- Blüten zur Blütezeit, je nach Sorte von März bis November
- erste Samen können bereits ab Ende Mai geerntet werden
Weitere Informationen zu Taubnesseln finden Sie in unserem Steckbrief über Taubnesseln. Daneben gibt es spezielle Steckbriefe für die Weiße Taubnessel, Rote Taubnessel und Gefleckte Taubnessel.
Verschiedene Sammelorte
Gelegentlich verirrt sich dieses Wildkraut in private Gärten. Wohl aus Unwissenheit um ihren Nutzen, wird die Taubnessel bekämpft. Darüber hinaus lässt sie sich überall in der Natur entdecken. Ihre Blüten grenzen sie optisch deutlich von der Brennnessel ab. An folgenden Orten gedeihen Taubnesseln gut:
- an Straßen-, Weg- und Waldrändern
- auf Brachflächen und Ödland
Zum Essen eignen sich nur Exemplare, die nicht schadstoffbelastet sind. Das ist zumeist der Fall, wenn der Fundort nicht nah an Straßen oder gespritzten Äckern liegt. Da Taubnesseln nach dem Pflücken nicht lange frisch bleiben, sollten Sie sie nur für den aktuellen Bedarf sammeln und schnellstens verbrauchen.
Verwendungsmöglichkeiten in der Küche
Wurzel schmecken roh als Knabberei, können aber auch als Gemüse gedünstet werden. Blätter kommen vorrangig in Smoothies und Salate. Wie Blattgemüse gekocht harmonieren sie gut zu Fisch. Die 3-4 Blätter, die sich an der Spitze eines Triebes befinden, sind übrigens die zartesten und aromatischsten. Die Blüten dürfen roh genascht werden. Wegen ihrer Schönheit und ihrer Süße sind sie zudem beliebtes Dekorationselement für süße Speisen.
Hinweis:
Die Taubnessel besitzt Heilstoffe, die vornehmlich gegen Entzündungskrankheiten eingesetzt werden. Auch daheim können Sie sich aus ihr einen gesunden Tee aufbrühen.
