Wenn Sie sich heutzutage eine Mispel anschaffen möchten, müssen Sie mit höheren Preisen rechnen. Das liegt daran, dass die Echte Mispel als Kulturpflanze gilt. Sie können aber auch einfach versuchen, die Pflanze selbst zu vermehren.
Vermehrung über Aussaat
Die Samen oder Kerne der Mispel eignen sich bestens zur Vermehrung. Entfernen Sie dazu die Samen aus den reifen Früchten, säubern und stratifizieren Sie diese. Der optimale Zeitpunkt dafür ist zwischen November und Dezember. Wichtig ist, dass Sie wirklich reife Früchte verwenden, ansonsten ist das Fruchtfleisch zu hart und die Kerne lassen sich nur sehr schwer entnehmen.
Die vorbereiteten Samen setzen Sie nun in einen Pflanztopf oder einfach ins Freiland. Wichtig ist Feuchtigkeit, Wärme und Licht. Bevor die Samen allerdings willig sind zu keimen, müssen sie erst eine Kälteperiode überstehen. Diese Vermehrungsmethode ist also eher langwierig, es kann bis zu zwei Jahren dauern, bis Sie erste Erfolge verzeichnen können.
Vermehrung über Stecklinge
Diese Art der Vermehrung geht etwas schneller und einfacher als die Vorherige. Trennen Sie mindestens drei Stecklinge von der gesunden Mutterpflanze ab und verwenden Sie dabei nur einjährige Triebe, die mindestens 15 cm lang sind. Befreien Sie die Triebe außerdem von ihren untersten Blättern.
Der Steckling wird nun direkt in die Erde oder erst mal in ein Glas mit Wasser gesteckt. Falls er in die Erde gepflanzt wird, muss diese unbedingt gleichmäßig feucht gehalten werden. Die Auspflanzung ins Freiland sollte dann im Frühjahr passieren, wenn die Frostgefahr vorüber ist. Führen Sie diese Methode nicht zu oft durch, da die Mispel in der Regel etwas schnittempfindlich ist.
Vermehrung über Wurzelschnittlinge und Veredelung
Ebenfalls möglich ist es, dass Sie sich ein paar der Wurzelschnittlinge entnehmen und diese einpflanzen und daraus neue Pflanzen ziehen. Achten Sie unbedingt darauf, dies an einem frostfreien und trockenen Tag durchzuführen. Manche Kulturformen lassen sich über Veredelung vermehren beziehungsweise ist dies hier die bevorzugte Methode.
Als Veredelungsunterlage hat sich die Birne als besonders passend herausgestellt. Das gibt einen herrlich aromatischen Geschmack bei den Früchten, weshalb dies sehr häufig durchgeführt wird. Auch der Weißdorn oder andere Kernobstgewächse eignen sich als Veredelungsunterlage. Mit etwas Übung und Geduld können das auch Hobbygärtner durchführen.
