Auf diese Weise lässt sich Sommerflieder vermehren

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Flieder kann mit Stecklingen vermehrt werden.

Sommerflieder gehört zu den beliebtesten Blütensträuchern im Garten, denn er ist erfreulicherweise robust und pflegeleicht. Er gedeiht auf mageren, durchlässigen Böden und kommt auch mit Trockenheit gut zurecht. Attraktiv ist er als Solitärgehölz, noch besser wirkt er als Blütenhecke. Für diesen Zweck lässt er sich einfach vermehren.

Sommerflieder vermehren

Die Vermehrung des Blütenstrauches ist einfach, man kann zwischen verschiedenen Methoden wählen:

  • Vermehrung durch Aussaat
  • Vermehrung durch Stecklinge
  • Vermehrung durch Absenker
  • Vermehrung durch Steckhölzer

Aussaat

Der Sommerflieder entwickelt nach der Blüte Samenkapseln. Sobald sie reif sind, vermehrt sich der Strauch selbständig und es wachsen überall im Garten neue Pflanzen. Wer dies nicht möchte, sollte den Sommerflieder gezielt aussäen.

  1. Man sammelt die Samenkapseln im Herbst, wenn sie sich braun verfärbt haben und trocken sind.
  2. Die Samenkörner werden ausgeschüttelt und während des Winters trocken, dunkel und frostfrei aufbewahrt.
  3. Im Frühjahr, etwa März/April, sät man man sie in Töpfe mit Aussaaterde.
  4. Das Substrat wird feucht gehalten und für ein warmes Klima mit einer Plastikfolie abgedeckt.
  5. Regelmäßig lüften, damit sich kein Schimmel bildet.

Sind die Samen aufgegangen, können die Jungpflanzen ab einer Größe von etwa 10 cm in einzelne Töpfe pikiert und weiter kultiviert werden. Ab Juni kommen die Pflanzen ins Freiland, nachdem man sie zuvor stundenweise an die Sonne gewöhnt hat.

Stecklinge

Die Stecklingsvermehrung ist die am meisten praktizierte Methode. Dafür schneidet man zwischen Juni und Mitte August kräftige, blütenlose Triebspitzen von einer gesunden Mutterpflanze ab. Sie sollten etwa eine Länge von 10 bis 15 cm haben. Längere Triebe kann man auch teilen. Die unteren Blätter werden abgezupft, damit sie später nicht in der Erde stehen und faulen. Die noch vorhandenen oberen Blätter kürzt man zur Hälfte ein. Diese Maßnahme reduziert die Verdunstung von Feuchtigkeit über die Blätter und schafft Platz, wenn mehrere Pflanzen im Anzuchtbehälter stehen.

Als Pflanzsubstrat mischt man zwei Teile Aussaaterde und einen Teil groben Sand. Am besten füllt man für jeden Steckling ein kleines Töpfchen. Die Stecklinge werden eingepflanzt, angegossen und mit einer Folienhaube versehen, welche mit Bambus- oder Holzspießen gehalten wird. So entsteht ein kleines, improvisiertes Treibhaus mit hoher Luftfeuchtigkeit zur Förderung der Wurzelbildung. Die Folie wird täglich gelüftet, damit kein Schimmel entsteht. Sobald sich die ersten Austriebe zeigen, ist der Steckling angegangen und könnte bereits ins Freiland gepflanzt werden. Allerdings sind die Jungpflanzen noch sehr empfindlich und benötigen unbedingt einen Schutz in der kalten Jahreszeit. Am besten werden sie im Haus weiter kultiviert und dort auch frostfrei überwintert.

Absenker

Genau wie bei einer Stecklingsvermehrung, geht man auch bei der Vermehrung durch Absenker vor. Geeignete Triebe werden bis zum Boden abgesenkt und der mittlere Teil davon eingegraben. Das Triebstück in der Erde beschwert man am besten mit einem Stein. Erscheinen an der Triebspitze neue Ausschläge, erkennt man, dass sich am eingegrabenen Teil Wurzeln gebildet haben. Wenn sich der Absenker gut entwickelt hat, kann er durch einen gezielten Schnitt von der Mutterpflanze getrennt werden.

Steckhölzer

Für die Vermehrung mit Steckhölzern schneidet man im Spätherbst vor den ersten Frösten, kräftige einjährige Triebe ab. Im Zuge des alljährlichen Rückschnitts fallen viele Triebe an, die als Steckhölzer genutzt werden können. Sind noch Blätter vorhanden, streift man sie komplett ab. Die Steckhölzer sollten etwa 20 bis 25 cm lang sein. Am Anfang und am Ende des Stabes befindet sich jeweils eine oder mehrere Knospen. Oben schneidet man den Stab gerade ab, das Ende wird abgeschrägt. So wird das Oben und Unten des Steckholzes nicht verwechselt.

Im Garten bereitet man den Standort gewissenhaft vor. In einer halbschattigen Ecke wird der Boden umgegraben, gelockert, gejätet und mit Humus vermischt. Nun kann man die Steckhölzer im Abstand von 15 cm in den Boden stecken. Es darf nur noch ein Viertel des Stabes herausschauen. Die Hölzer werden angegossen und stets leicht feucht gehalten. Während des Winters ist eine dicke Abdeckung mit Vlies erforderlich.

Möchte man die Steckhölzer erst im Frühjahr in die Erde bringen, werden sie gebündelt in eine Kiste gelegt und mit feuchtem Sand bedeckt. Ein Gefrierbeutel kann ebenfalls für die Einlagerung genutzt werden, wenn er bis zum Frühjahr im Kühlschrank gelagert werden kann.

Sobald die Nächte frostfrei bleiben, holt man die Steckhölzer aus ihrem Winterlager und legt sie einen Tag ins Wasser, damit sie sich vollsaugen können. Dann steckt man die Hölzer in die Erde. Wenn die Außentemperaturen ansteigen, werden die ersten Wurzeln gebildet, das Steckholz schlägt aus.