Sonnenhüte, auch Scheinsonnenhüte oder Igelköpfe genannt, bilden eine eigene Pflanzengattung namens „Echinacea“ innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Aufgrund ihres Aussehens und dem gleichnamigen deutschen Trivialnamen werden sie oft mit den „Sonnenhüten“ der Gattung Rudbeckia (Rudbeckien) verwechselt.
Stauden
Der Begriff „Staude“ stammt aus der Gärtnersprache, wird aber mittlerweile auch in botanischen Bestimmungsbüchern verwendet. Unter Stauden werden Blütenpflanzen verstanden,
- die in der Regel ausdauernd sind,
- die krautig weich (nicht oder nur wenig verholzen, im Unterschied zu Bäumen und Sträuchern),
- deren oberirdische Pflanzenteile gewöhnlich nach der Vegetationsperiode absterben und
- die zum Überwintern Speicherorgane (beispielsweise Rhizome, Zwiebeln oder Knollen) besitzen.
Das es sich um keinen wissenschaftlichen Begriff handelt, ist der Unterschied zwischen Stauden und Nicht-Stauden nicht eindeutig definiert. So werden oft auch winterharte Farne, viele Gräser oder Wasserpflanzen zu den Staudengewächsen gezählt. Im Handel werden häufig die folgenden Bezeichnungen
- Wald-,
- Gehölzrand-,
- Freiflächen-,
- Steingarten-,
- Pracht-,
- Beet-,
- Ufer- oder
- Alpine Stauden
verwendet.
Ist der Sonnenhut eine Staude?
Merkmale: „ausdauernd“ und „krautig“
Alle Echinacea-Arten sind krautige, ausdauernde Blütenpflanzen. Damit erfüllen sie zwei der typischen Merkmale einer Staude. Ausdauernd meint dabei, dass die Pflanzen
- mehrere Jahre alt werden und
- jährlich blühen und fruchten
Merkmal: Absterben der oberirdischen Pflanzenteile
Die oberirdischen Pflanzenteile des Sonnenhuts vertrocknen während der kalten Jahreszeit. Allerdings fallen verwelkte Blüten und Blätter nicht ab. Auch der vertrocknete Stängel bleibt stehen. Sie müssen nicht abgeschnitten werden, sondern können im grauen Wintergarten als dekorative Elemente dienen.
Merkmal: Speicherorgan
Als Speicherorgan dient den meisten Sonnenhüten eine tief wachsende Pfahlwurzel. Nicht dazu gehört die Art Echinacea purpurea, denn der Purpur-Sonnenhut bildet Faserwurzeln. Diese wachsen nicht senkrecht in die Erde, sondern horizontal in alle Richtungen.
Somit erfüllt der Sonnenhut alle Merkmale einer Staude. Dies gilt übrigens auch für Rudbeckien.