Die Früchte des Speierlings – das sollten Sie wissen

speierling-frucht
Die Frucht des Speierlings ist roh kaum genießbar

Der Speierling (Sorbus domestica) ist nah mit der Eberesche (Sorbus aucuparia) verwandt. Er ist heutzutage etwas in Vergessenheit geraten, früher war er wegen seiner Früchte sehr beliebt. Der Speierling gehört zum Kernobst und ist in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) zu Hause.

Blüte und Ertrag des Speierlings

Der Speierling benötigt eine gewisse Zeit, bis Sie das erste Mal von ihm ernten und essen können. Die erste Blüte und als logische Konsequenz auch der erste Ertrag darf nach 10 bis 15 Jahren erwartet werden. Öffnen sich an dem Baum Ende Mai weiße Blüten in breiten Dolden, können Sie mit den ersten Früchten rechnen.

Die Früchte des Speierlings sind grün gelb und erinnern in der Form an Birnen oder Äpfel. Ihre Länge beträgt etwa vier Zentimeter und die Dicke drei Zentimeter. Sie können roh vom Baum verzehrt werden – sind also nicht giftig. Genießbar sind die rohen Früchte aber nicht unbedingt, da sie sehr herb schmecken.

Dafür eignen sich die Früchte des Speierlings

Die Früchte des Speierlings enthalten Gerbstoffe, weshalb sie sich wunderbar zur Verarbeitung von Wein und Schnaps eignen. Leckere Fruchtsäfte lassen sich ebenfalls aus dem Obst herstellen. Aber auch Konfitüre oder Gelee, vor allem im Zusammenspiel mit:

  • Äpfeln,
  • Birnen oder
  • Quitten

ist eine wahre Delikatesse. Vor allem der Fruchtwein und Saft war der Grund, warum der Speierling früher zahlreich angepflanzt wurde. Doch nicht nur die Früchte weisen einen hohen Nutzen auf, auch das Holz. Es gilt als das härteste heimische Holz und eignete sich wunderbar zur Herstellung von Musikinstrumenten. Auch Spindeln und Weinpressen wurden daraus hergestellt.

Mit der Zeit ist die Beliebtheit wieder gestiegen und das erneute Interesse bewahrte den Speierling sogar vor dem Aussterben (nicht zuletzt wegen der Ernennung zum Baum des Jahres im Jahr 1993). Auch in heimischen Gärten findet der Baum wieder vermehrt Platz, wenngleich er eine Menge Platz benötigt. Nicht nur die Früchte, auch sein dekorativer Wert sind nicht zu verachten. Vor allem im Herbst sieht das orangefarbene Laub besonders schön aus. Zudem stellt er eine wichtige Futterquelle und Unterschlupf für Tiere dar. Öfters trifft man den Speierling aber auf Obstwiesen.